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Geschichte

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Gelebte Tradition

Akademische Bräuche und Rituale

Ein wenig Geschichte

Das Dorf Oxford existierte schon im 9. Jh., lange vor Gründung der ersten Universität hier Ende des 12. Jhs. Es war Heinrich II., welcher den Grundstein einer englischen Universitätstradition legte, als er 1167 tausend faule englische Jünglinge aus Paris zurückholte, wo sie angeblich studierten. Zu jener Zeit waren die Bewohner Oxfords gar nicht begeistert von dem Zustrom der jungen privilegierten, lärmigen und streitsüchtigen Studiosi. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden nach und nach die einzelnen Colleges. Oftmals geht ihre Gründung auf die Stiftung einer berühmten Persönlichkeit oder eines sonstigen Gönners zurück. Das Wachstum der Universität schritt also nicht nach irgendwelchen Prinzipien, sondern ungeregelt und willkürlich voran. Die Colleges besaßen ihre eigenen Gesetze, Statuten, Professoren, und auch heute noch stellt jedes College eine kleine Welt für sich dar. Sollte ein Student beschließen, niemals das College zu verlassen, so würde ihn nichts daran hindern. Er hat fast alles, was er zum Überleben braucht: ein Bett, ein Dach über dem Kopf, eine Bibliothek, einen Tutor, der ihn betreut, und einen kleinen Laden. Was will man mehr? Hah, wenn nur der Suff nicht wäre und die Sünde nicht lockte ...

Oxford hat im Laufe der Zeit eine Tradition mit festen Regeln entwickelt, denen auch jener Student noch folgt, der mit Gruppendynamik überhaupt nichts am Hut hat. Sie werden von niemandem in Frage gestellt, und trotzdem sind diese Gebräuche kein Zeichen für Borniertheit. Sie gewährleisten nur eine gewisse Einheit. Die eigentümlichen Zeremonien und Traditionen ließen Oxford in der ganzen Welt bekannt werden. Christ Church ist heute das bekannteste College.

Die Colleges unterscheiden sich architektonisch voneinander, aber folgende Punkte sind ihnen gemein: ein weiter Hof mit Rasen, drum herum eine Kapelle, eine dining hall (d.h. eine bessere Kantine), eine Bibliothek und die Zimmer.

Wer durch die Innenhöfe schlendert, bemerkt vielleicht merkwürdige Kreidegraffiti neben den Eingängen zu diversen staircases, den Auf- oder Eingängen. Sie verraten die Erfolge der Rudermannschaften des entsprechenden College. Dazu muß man wissen, dass die Flüsse um Oxford zu eng sind, um mehrere Boote parallel nebeneinander und gleichzeitig starten zu lassen. Dies erfolgt also in gewissen Zeitabständen. Immer wenn eines einem vorher gestarteten auffährt, so nennt man das einen bump, hat es beispielsweise fünf vorausfahrende eingeholt, so steht bumped five neben der Tür. Head of the river ist dann der Sieger des Rennens.