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Höflichkeit

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Die feine englische Art

Kulturelle Unterschiede

Peinlichkeiten vermeiden

Ein häufig verbreiteter Fehler besteht darin, das deutsche »sagen« im Sinne von »verlangen, auftragen, bitten« mit to tell wiederzugeben, anstatt mit to ask. Never tell an Englishman what to do – always ask him! Die Eingeborenen reagieren unter Umständen recht heftig darauf. Im übrigen sind sie Meister im Abschwächen von Befehlen, Aufforderungen, Feststellungen usw. durch so kleine, knappe Anhängsel hinten am Satz, sind sie´s nicht? Das zu beherrschen ist wichtig, denn unser »mal«, mit dem wir die gleiche Wirkung erzielen, fehlt ja als wörtliches Gegenstück im Englischen.

Höflich fragen

Ebensolche Meister sind sie darin, Aufforderungen auf Umwegen auszudrücken. Dieses andauernde Sich-in-Frage-Stellen, dem andern die Möglichkeit zum Widerspruch fast schon in den Mund zu legen (are you sure, that, ..., don´t you think that ..., I feel we should, we may etc.) gehört zu festen Sprachmustern. Eine Aufforderung an jemanden zu einem Spaziergang in den Park kann lauten: »Are your sure you don´t want to come to the park with me?«. Deutsche werden leicht als aggressiv oder plump empfunden, wenn sie dafür kein Gespür entwickeln.

Dazu kommt, dass das Deutsche ohnehin wenig fließend, sondern eher rauh für britische Ohren klingt. Dies nicht zuletzt wegen seiner typischen, urigen, aber dem Englischen fremden Kehllaute wie in »Bach«. Bei germanophonen Mitgliedern des weiblichen Geschlechts wird der Gegensatz häufig als besonders kraß empfunden, denn englische Mädchen liegen für unsere Ohren meist zwei Oktaven zu hoch, so dass die Briten unseren Mädels deshalb eher Eigenschaften Schwarzwälder Kaltblutstuten oder denen von Dampfmaschinen zuschreiben als die scheuer, leichtfüßiger und sanftäugiger Rehe. So eine Ungerechtigkeit aber auch!

Noch etwas: bei den Fragen mal genau auf die Satzmelodie achten. Man unterscheidet zwei völlig unterschiedliche Fragemuster. Bei Fragen, auf die ein »yes / no« erwartet wird, bleibt die Satzmelodie am Ende hoch: »Is that the station?« Bei allen anderen fällt sie gegen Ende ab: »Where´s the station?« Touristen aus den deutschsprachigen Ländern machen das regelmäßig falsch und würden in letzterem Falle oft ein »yes« oder »no« als Antwort erhalten, weil der Engländer meint, ersteres Fragemuster gehört zu haben. Im einzelnen können wir´s nicht näher beschreiben, aber wer will, komme doch mal vorbei – wir machen´s vor. Ende der Lektion ... äh, setzen!