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1992

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Brand im Königshaus

Von Protestanten und Katholiken

1992: Pfundabwertung.

Teile von Schloß Windsor werden ein Raub der Flammen. Die Ankündigung der Regierung, dass die Schäden der Steuerzahler tragen wird, löst einen Sturm der Entrüstung aus, mit der Folge, dass die Königin erstmals Steuern entrichten und die Apanagen für die ferneren Familienangehörigen tragen wird. Verkehrte Welt – richtige Könige haben doch immer nur Steuern eingezogen! Lang ist´s auch her, dass ein Monarch, hier König Georg VI., sich solidarisch mit seinem Volk zeigte und während des Zweiten Weltkrieges an den Badewannen von Windsor Markierungen anbringen ließ, die das warme Wasser auf eine asketische und beispielhafte Höhe von fünfzehn Zentimetern beschränkte. Wie er´s wohl überprüfte?

Die IRA läßt in der Londoner City, in Bishopsgate, also dem Herzen der britischen Finanz- und Handelswelt, eine Bombe hochgehen. Sie macht klar, dass die Beendigung des Krieges in Nordirland nunmehr unbedingte Priorität haben muß. London unterstüzt Nordirland jährlich mit drei Milliarden Pfund. Das ist aus EU-Töpfen so nicht reinzukriegen und wird zu teuer.

Auch für die Protestanten gilt es, den Zug nicht zu verpassen, denn sonst könnten die »verdammten Papisten« bald ganz legal den Anschluß an Irland bewerkstelligen. Das traditionelle Verhältnis von siebzig Protestanten zu dreißig Katholiken hat sich dank höherer Fruchtbarkeit zugunsten von nunmehr 43 Katholiken verschoben. In zehn Jahren wären die Protestanten überflügelt. Während einst Verwaltung und Werften genügend Arbeitsplätze boten und Katholiken ausgeschlossen werden konnten, ist dies heute nicht mehr möglich. Jeder vierte Protestant ist arbeitslos.

Pressezar Robert Maxwell »fällt« von seiner Jacht und ertrinkt. Mit Betrugsmanövern riesigen Ausmaßes und Plünderung der Pensionskassen ruiniert er den Daily Mirror.

Die anglikanische Bischofssynode beschließt, Frauen zum Priesteramt zuzulassen, was viele für »fortschrittlich« halten, weil sie sich nicht vorstellen können, dass der Fortschritt in der Bekämpfung der zugrundeliegenden Ideologien läge.

Roms Statthalter im Vereinigten Königreich, Kardinal Basil Hume, bietet verunsicherten Priestern, ja ganzen Gemeinden Asyl. Rund 150 Priester wechselten sofort zur katholischen Kirche, Hunderte weitere wollen nach eigenem Bekunden folgen. Bis zum Sommer 1994 sind´s bereits über siebenhundert und sechs Bischöfe. Insgesamt rechnet man mit etwa tausend Abtrünnigen, etwa zehn Prozent der anglikanischen Geistlichkeit.