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Rosenkrieg

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Streit um die englische Thronfolge

Der Krieg zwischen den Häusern York und Lancaster

Der Frieden zog eine schwere politische und wirtschaftliche Krise nach sich: den Rosenkrieg. In diesem Konflikt zwischen dem House of York, dessen Wappen eine weiße Rose ziert, und dem House of Lancaster, welches die rote Rose in seinem Wappen führte, beide der Dynastie der französischen Plantagenets entsprungen, ging es um nichts weniger als die englische Krone. Diese Krise, die zu einem blutigen Kampf zwischen den mächtigsten Familien des Königreiches führte, wurde durch eine Reihe von Mißerfolgen des Königs Heinrich VI. (rote Rose) ausgelöst.

Er hatte nicht nur den Hundertjährigen Krieg gegen Frankreich nach dreihundertjähriger Herrschaft verloren – »Königreiche sind Sorgenreiche«, dichtete er – sondern sich zudem diplomatisch übers Ohr hauen lassen. Darüberhinaus befanden sich seine Finanzen in einem wirren Zustand. Nicht weiter verwunderlich, dass er des öfteren unter Anfällen von Geisteskrankheit litt und im Tower 1471 durch Meuchelmord endete. Endlich mal wieder ein schöner Mord, denn der fünfte Heinrich verblich als Fünfunddreißigjähriger unspektakulär an Diphterie, lächerlich, hatte er doch bei der Schlacht von Azincourt sechstausend Franzosen in den Himmel gesandt. Auch der vierte Heinrich gab nichts her; da war´s die Lepra.

Herrschaftswechsel

Das House of York sah all dies als günstige Gelegenheit, sich des Throns zu bemächtigen, den von jeher das House of Lancaster innegehabt hatte. In Shakespeares Stück Heinrich VI. bringen die Adligen ihre Sympathie für die eine oder die andere Seite zum Ausdruck, indem sie entweder weiße oder rote Rosen pflücken. Leider war Shakespeare gezwungen, sich dem Druck der siegreichen Tudors (rote Rose) zu beugen, und hat der Nachwelt eine alles andere als unparteiische Darstellung des Rosenkrieges hinterlassen. In Richard III. jedoch schildert er eine zugleich entscheidende Begebenheit dieses Krieges: den Mord an den beiden jungen Prinzen, Eduard V. und dem Herzog von York, angeblich durch ihren Onkel Richard III., der zuvor versprochen hatte, sie zu beschützen. Sicher ist allerdings nicht, dass diese Greueltat auf sein Konto geht. Das tragische Geschick der beiden Kinder hat noch im 19. Jh. den französischen Maler Delacroix inspiriert.