Der König der Diebe

Mythos oder Wahrheit

Gab es Robin Hood wirklich?

Wilhelm I. verbrachte, genau wie seine Nachfolger, die meiste Zeit seines Lebens in Frankreich. Richard Löwenherz (1189-1199) hielt es kaum neun Monate in England. Den Rest seiner Zeit widmete er innerfranzösischen Streitigkeiten und dem Dritten Kreuzzug ins Gelobte Land. Sein Name wird oft dank fleißiger Hollywoodregisseure mit Robin Hood und dem Sherwood Forest in Zusammenhang gebracht. Die geschichtlichen Tatsachen bezüglich dieser legendären Gestalt sind jedoch alles andere als eindeutig. Robin Hood wird zum ersten Mal in Piers the Plowman, einem Werk von William Langland, erwähnt, 1377 erschienen. Wahrscheinlich existierte dieser Held irgendwann, der von den Reichen nahm, um den Armen zu geben, wobei er sich selbst dabei auch nicht ganz und gar vergessen haben wird. Die Legende hätte wohl kaum all diese Jahrhunderte überdauert, wenn nicht ein Fünkchen Wahrheit in ihr steckte. Aber seltsamerweise erwähnen die Balladen, Theaterstücke und Geschichten des 14. Jhs, in denen Robin Hood besungen und gepriesen wird, weder Richard I., noch behaupten sie, dass es sich bei Robins Treiben um einen »politisch-sozialen Akt des Widerstandes« gegen die normannische Herrschaft gehandelt habe.