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Ideale

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Stolze Ritter, edle Helfer

Fair Play – Das Bild der Briten von sich selbst

Wurzeln in der Sagenwelt

Die kulturellen Wurzeln dieses Verhaltens lassen sich bis in die Artussage zurückverfolgen: geistige und charakterliche Vervollkommnung, die Suche nach dem Heiligen Gral, König Arthur und die Ritter der Tafelrunde, die ihre Zeit damit verbrachten, gegen die menschlichen Schwächen anzukämpfen, um so zu einer spirituellen Erhöhung zu gelangen. Dieses Ideal entspricht auch heute noch den ureigensten Bestrebungen des englischen Adels, und wird vom einfachen Mann auf der Straße übernommen. Besser zu sein als das, was man ist, für das fair play einzutreten, seine Gefühle zu bezwingen ... kurz und gut, die Engländer glauben, wenn sie sich den Anschein geben, großzügig und ritterlich zu sein, werden sie es mit der Zeit auch tatsächlich werden. An diesem Widerspruch zwischen der alltäglichen Engherzigkeit und dem großartigen lyrischen Ideal entzündet sich die Kritik der Spötter. Nicht umsonst haben die Männer von Monty Python in ihrem ersten Film die Artuslegende aufs Korn genommen.

Während man in anderen Ländern bei persönlicher oder nationaler Kritik furchtbar auf der Hut sein muß, ja keinem auf den Schlips zu treten, lieben es die Engländer geradezu, heftigst kritisiert zu werden. Nur wenn man einem Engländer den Humor abspricht, kann man ihn ernsthaft beleidigen. Einer der größten Erfolge auf dem britischen Buchmarkt, der immerhin dreißig Verlage beheimatet, war ein äußerst witziges und boshaftes Buch über englische Verhaltensweisen: How to be an alien von dem Ungarn Georges Mike. Sein Buch beginnt mit dem Satz: »Die Bewohner des Festlandes glauben, dass das Leben ein Spiel sei; die Engländer dagegen glauben, dass Cricket ein Spiel sei!« und in dem Stil geht es weiter.