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Lundy

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Abgeschiedenheit und Ruhe

Einsame Insel vor der Küste Devons

Nichts für jedermann, sondern nur für Streßgeschädigte auf der Suche nach unbedingter Ruhe, fanatische Einsiedler, Naturapostel, Botaniker und andere verfehmte Minderheiten. Leuten mit Liebeskummer, Depressionen oder anderen seelischen Kümmernissen sowie ausgesprochenen Betriebsnudeln, Nachteulen und Nichtschwimmern raten wir eher ab, denn es handelt sich um eine Insel von fünf Kilometern Länge und nur einem Kilometer Breite. Zwang zu süßem Müßiggang kann nach einiger Zeit eben halt auch schwer an den Nerven schaben, zum Suff führen oder zu Ehekrach und Mord.

Der Name des Eilands stammt vom skandinavischen »lund«, Papageientaucher ab, und in der Tat sind viele davon zu sehen. So prangt zur Freude von Philatelisten auch einer auf einer Briefmarke, welche die Insel herausgibt. Sie liegt rund 18 km vor Devon im Kanal von Bristol – nein, nicht die Briefmarke: die Insel! – und war einst als Piratennest berüchtigt. So hauste hier im 12. Jh. der berüchtigte Freibeuter William de Marisco.

Anreise

Mit dem Flieger nach Bristol (Ryanair und Easyjet fliegen beide hin). Dann per Mietwagen Autobahn Richtung Exeter, östlich von Tiverton nach Westen und auf der A 361 über Tiverton, Barnstaple bis Bideford oder Ilfracombe, wo die Fähren ablegen.

Nützliche Anschriften

~ Fähre: Lundy Shore Office, The Quay, Bideford, Devon, EX39 2LY,T. 01271 863 636, Fax 01237 477 779, info@lundyisland.co.uk.

Fährverbindung ganzjährig, zweieinviertel Stunden Schaukelei.

Unterkunft

Buchungen können erfolgen über
§ Landmark Trust: Shottesbrooke, Maidenhead, Berkshire, SL6 3SW, T. 01628 825 925, bookings@landmarktrust.org.uk, www.landmarktrust.org.uk

Sehenswert

Ha, nichts! Oder doch? Also: drei Leuchttürme, ein Pub, ein Lebensmittelladen, ein kleines Hotel, einige Bauern- und Ferienhäuser, eine viktorianische Kirche, ein Friedhof, eine Burgruine aus dem 13. Jh., ein Hubschrauberlandeplatz für unsere Yuppieleser – die diesen aber auf Neudeutsch natürlich Helikopterlandeplatz nennen würden – ein Zeltplatz, ein Windgenerator, Trecker, Kleinfahrzeuge, Wiesen, Kliffe, Sumpfland, Blumen, Kräuter, Stille, Wind, Brandung, Vögel, Karnickel, Rehe, zwanzig Eingeborene – darunter sollen sogar einige hübsche sein – samt Schafen, Rindern, Hühnern u.a. Viehzeugs. Daneben zwei sonst nirgendwo mehr vorkommende Käferarten und auf der winzigen Nachbarinsel, Rat Island, eine schwarze Ratte und eine Spitzmaus, für die Gleiches gelten.


Dieses ganze Paradis untersteht dem National Trust, und auch die Gewässer drumherum sind Naturschutzgebiet.