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Irland

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Frieden in Nordirland

Durchatmen in Belfast

Die IRA erklärt am ersten September einen einseitigen Waffenstillstand, die Protestanten folgen, die martialische Allgegenwart von Armee und Polizei schrumpft zu unauffälliger Präsenz, die Kneipen füllen sich in Ulster, die Belfaster saufen wie verrückt, die nüchternen füllen Kaufhäuser und Geschäfte – ein völlig neues Lebensgefühl. Nach sechs Jahren ist eine »internationale Peinlichkeit« beendet (Michael Grade, Channel 4) und sind IRA-Mitglieder im britischen Funk und Fernsehen wieder zu hören. Ihre Reden hatten bis dahin nicht im Originalton gesendet werden dürfen, sondern waren von den Fernsehanstalten mit fremden Stimmen mit irischem Akzent unterlegt worden.

Friedensgespräche

Der britisch-irische Rahmenvertrag wird bekannt. Der protestantische Pfaffe und Oberscharfmacher Ian Paisley von der DUP und James Molyneaux von der gemäßigteren UUP wollen keine gesamtirische Behörde akzeptieren. Die Briten ziehen als Geste 400 Soldaten ab, achtzehn- von einst zweiundzwanzigtausend bleiben noch. Gerry Adams, Kopf der Sinn Fein, dem politschen Flügel der IRA, und bis vor einem halben Jahr noch eine Unperson, erklärt, gerne mit Major reden zu wollen.
Bill Clinton rächt sich an Major für dessen Wahlkampfunterstützung für Bush: entgegen jahrzehntelanger Politik des Schweigens und der Nichteinmischung amerikanischer Außenpolitik erhielt Adams 1994 ein US-Visum, 1995 empfängt er ihn in den USA, wo die IRA wegen der vielen irischen Auswanderer starken Rückhalt genießt. Adams darf künftig für »politische Zwecke« in den USA Geld sammeln. Die Clinton Regierung schmückt sich mit der Urheberschaft im Friedensprozeß.
Königin Elisabeth besucht zwecks symbolträchtiger Einweihung einer Brücke über den Lagan, der das protestantische Ostbelfast mit dem katholischen Westen verbindet, ihre Untertanen in Ulster. Zuletzt hatte sie Nordirland 1953 besucht, ebenfalls zur Einweihung einer Brücke. Nur tausend Polizisten sorgen für Sicherheit.