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Neue Viertel

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Weitere Sehenswürdigkeiten

Neue Viertel

Das moderne Gesicht einer altehrwürdigen Stadt

Barbican: U-Bahn: Barbican. Nur bei größerem Interesse für modernen Städtebau anzusteuern, aber auf keinen Fall sonntags, denn da herrscht hier Öde. Fesselndes Experiment moderner Architektur; ein Wohn- und Kulturzentrum. Mit Blumen bepflanzte Wohnhäuser, Handels- und Kulturgebäude ragen zwischen Terrassen, Rasenflächen, kleinen Seen, Wasserspielen und Fußgängerzonen empor. Sehenswert ist auch das eigentliche Barbican Centre mit seinen Hängegärten und Ausstellungsräumen. Es ist der neue Tempel der klassischen Musik und des Theaters, mit Konzerten des Londoner Symphonieorchesters und Aufführungen der Royal Shakespeare Company. Integriert sind die Hochschule für Musik und Drama, ein großes Kino, zwei Theatersäle, eine Leihbücherei, Kongreßsäle und natürlich Kneipen und Restaurants.

Gut zu verbinden mit einem Besuch des London Museum und Royal Britain.

St. Katharine Docks: eine der am gründlichsten aufgemöbelten Ecken der Stadt. Das alte, heruntergekommene Dock mauserte sich innerhalb weniger Jahre zu einem malerischen Anziehungspunkt für Touristen am Ufer der Themse. Architekturbegeisterte werden sich an kühn wiederhergerichteten Gebäuden, Restaurants, Pubs etc. erfreuen. An letzterem erfreuen sich sicherlich auch Normalsterbliche.

In Richtung der ehemaligen Docks: Liebhaber moderner Architektur begeben sich auf eine Spazierfahrt entlang der ehemaligen Docks am Nordufer der Themse. Man fährt z.B. mit der Dockland Light Railway ab Tower Hill. Aufgepaßt: sonntags verkehrt die Bahn nicht. Visitor Travel Cards sind gültig. Es handelt sich dabei um eine Art schwebender U-Bahn, allerdings ohne Fahrer. Diese Strecke durchquert ein Viertel, das von Grund auf erneuert wurde. Die gesamten Docks, welche heute nicht mehr in Betrieb sind, werden in Geschäftsviertel umgewandelt. Ein Projekt mit zum Teil bemerkenswerten Ergebnissen. An manchen Stellen fügen sich Bauten aus Glas und Aluminium harmonisch zwischen die rosa Backsteingebäude ein. Fährt man bis zur Endhaltestelle, landet man bei der Isle of Dogs.

Isle of Dogs: River Island Station. Ein Dockviertel, welches sich in eine Biegung der Themse einschmiegt. Hier, wo früher die Schiffe ankerten, die England mit Indien verbanden, liegt heute das neue Geschäftsviertel Londons. Die Regierung hat beschlossen, hier eine Art zweite City mit Wolkenkratzern, Einkaufszentren, Yuppie- Unterkünften u.ä. zu errichten. In Windeseile entstand eine Mammutbaustelle, bis die Bauplaner merkten, dass sie sich etwas verkalkuliert hatten. Die Bauarbeiten wurden verlangsamt und kamen zeitweilig zum Stillstand. Trotz der Übersiedlung der großen Tageszeitungen und einiger Großunternehmen steht ein Teil der Büros unverändert leer. Katastrophal wirkte sich besonders der Zusammenbruch der Immobilienfirma der Gebrüder Reichmann in Kanada aus, einer der weltweit größten Immobilienbesitzer. Die Presse machte den Skandal öffentlich. Ein bitterer Nachgeschmack bleibt denjenigen Arbeiterfamilien, die weichen mußten, um Platz für diese Baustelle zu schaffen. Immerhin entstanden neue Wohngebiete, neue Technologiefirmen, der City-Flughafen und das Einkaufszentrum Tabbacco-Dock. Günstig ist eine Anmeldung beim Dockland Visitor Centre, T. 020 7512 1111, ein paar Tage vorher. Man erhält dann detaillierte Auskünfte (Film usw.) über die Docks. Zum Konjunkturprogramm der Major-Regierung gehört immerhin, dass die ganze Ecke nunmehr mittels Jubilee-Line ans U-Bahnnetz angebunden wird – wichtigste Voraussetzung für die Ansiedlung und das Überleben vieler Unternehmen.

Sieht man vom sozialgeschichtlichen Hintergrund ab, so steht es jedem frei, die eindrucksvollen architektonischen Werke zu bewundern, die hier entstanden sind. Getönte Scheiben, Metallverstrebungen und gewagte Formen bestimmen das Bild.

Verläßt man an der Endhalte River Island die Railway, so erreicht man durch einen Fußgängertunnel unter der Themse Greenwich, ein Viertel, welches auch seinen Teil an historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten abbekommen hat. Hier wurde Heinrich VIII. geboren. Die Parkanlagen stammen von Le Notre, der auch den Park von Versailles gestaltete.