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Südufer der Themse

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Erkundungszüge durch die Docklands

Rasanter Wandel am Themseufer

Hier trifft man noch auf echte Londoner

Southwark und die Docks: noch in den fünfziger Jahren wurde die Hälfte des Außenhandels der Metropole – vor allem der Handel mit dem früheren Weltreich – in den Docks abgewickelt.

Als das »Empire« zu schrumpfen begann, bis es schließlich ganz dahinschwand, überließ man die Docks allmählig ihrem Schicksal. Der Ort wurde zu einer wahren Räuberhöhle, und nur dank rigoroser politischer Maßnahmen konnte ein Wandel herbeigeführt werden. Heute lohnt das Viertel einen Besuch. Sehenswert ist das Design Museum, die Hay´s Gallery und etwas weiter das Tobacco Dock. Über ihren architektonischen Wert läßt sich gewiß streiten – sogar nach Ansicht des Prinzen von Wales – doch kann man ihnen die Daseinsberechtigung nicht absprechen.

Folgt man weiter dem Fluß, so stößt man auf Lambeth (Palast und Imperial War Museum), Kennington, dann Battersea. Diese Viertel werden zur Zeit saniert, haben sich aber noch einen gewissen Cockney-Flair bewahrt. Der Battersea-Park sei allen empfohlen, da es sich um ein wunderschönes, ruhiges Fleckchen London handelt. Keine Touristen weit und breit, sondern nur Eingeborene.

Im Battersea-Viertel entdeckt der Besucher eine quirlige, junge und einfallsreiche Kulturszene: Avantgarde-Theater, Musikkneipen mit einer tollen Atmosphäre andere wieder mit eher folkloristischer Stimmung usw. Dasselbe gilt für Elephant and Castle.

Übrigens, wer wissen möchte, woher der Name Elephant and Castle kommt, lese unsere kleine Geschichte, die einerseits von unserer Bildung zeugt, und andererseits – das in erster Linie – beweist, dass es in dieser Gegend zu keiner Zeit weder einen Elefanten noch ein Schloß gegeben hat.

Die Entstehung des Namens geht auf die Zeit zurück, da der englische König eine schöne junge Frau heiraten wollte, obendrein die Infantin von Kastilien. Nun, um ihr seine Ehrerbietung zu beweisen, ließ er einen Stadtteil von London nach der Angebeten benennen ... Die wackeren Engländer dieser Gegend konnten mit dem Namen »Infante de Castillia« nichts anfangen und sprachen ihn »Elephant and Castle« aus; das waren Worte, die sie kannten und die vor allem einen Sinn ergaben. Ähnlich verballhornt wurde beispielsweise auch die »Rotten Row« im Hyde Park. Es handelt sich keineswegs, wie man vermuten könnte, um einen vergammelten Reitpfad, sondern um die »route du roi«, die Straße des Königs. Obwohl übrigens auch wir zu Hause verschiedene Viertel nach unseren Angebeteten benennen, hat uns noch keine erhört.