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Inseln

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Die anderen Inseln

Britischer Einfluss in Ärmelkanal und Irischer See

Die Kanalinseln

Die unter englischer Krone stehenden Kanalinseln waren alles, was von dem normannischen Herzogtum Wilhelm des Eroberers den Engländern noch geblieben war, nachdem Philipp II. die Normandie zurückerobert hatte. Die Inseln gehören nicht wirklich zum Vereinigten Königreich, da sie eine eigene Regierung haben. Für Guernsey, Sark, Herm und Alderney ist dies der State of Deliberation, für Minquiers und die Ecrehou Rocks der State of Jersey. Diese Inseln verfügen zudem über eine eigene Währung und einen eigenen Postdienst. Ihre Gesetze weisen noch Spuren eines feudalistischen Systems auf und unterscheiden sich leicht von den britischen. Auf der Insel Sark trägt das Oberhaupt den Titel Seigneur oder Dame, es brauchen keine Einkommensteuern gezahlt zu werden, und dank der verstorbenen Dame Sybil Hathaway trifft man auf der Insel kein Auto an. Obwohl Englisch das Französische als offizielle Sprache ersetzte, sind Jurastudenten verpflichtet, ein Jahr an einer französischen Universität zu verbringen, da Rechtsdokumente noch immer in französischer Sprache verfaßt werden.

Die Isle of Man

In der Irischen See liegt eine weitere Insel, vor allem für ihre Autorennen (Tourist Trophy) und für ihre schwanzlosen Katzen berühmt: die Isle of Man. Diese Insel wurde von den Wikingern kolonisiert, deren Einfluß auch im Nachhinein noch spürbar ist. Die Verbindung mit Norwegen fand zusammen mit dem letzten skandinavischen König der Isle of Man, Magnus (1252-1266), ihr Ende, der sich dem schottischen König Alexander III. unterordnete. England und Schottland stritten sich lange um die Insel bis Eduard III. von England schließlich das letzte Wort behielt. Im Jahre 1403 verlieh die britische Krone John Stanley den Titel König von Man. Seine Nachkommen, die Grafen von Derby, regierten die Insel dreihundertfünfzig Jahre lang, bis sie 1765 an England zurückfiel.

Die Sprache der Insel wurde bis zum Zweiten Weltkrieg fließend gesprochen. Sie ist keltischen Ursprungs, unterscheidet sich aber in der Schrift völlig von anderen keltischen Sprachen, da ihr das englische Lautsystem zugrundegelegt wurde. Eine seltsame Mischung. Cha vel mee toigal ny t´eh dy ghra bedeutet zum Beispiel soviel wie »Ich verstehe nicht, was er sagt.« Jede der Inseln hat ihre eigene Geschichte und ihre eigenen kleinen Eigenarten. Inselvölker haben sowieso immer schon eine besondere Mentalität, und da die Bewohner dieser Inseln ja sozusagen im doppelten Sinne Inselvölker sind – sie sprechen von England als von »ihrem Festland« – betonen sie die kleinen Unterschiede in besonderem Maße.