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Telefon

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Telefonieren in Großbritannien

Verbindungen ins In- und Ausland

Abschied von den roten Telefonzellen

Die alten Telefone sind fast ganz verschwunden. Angeblich leicht zu reinigender Plastik-, Alu- und Allerweltsschrott hat sie abgelöst. Von dem U-Modell K2, das der Architekt Giles Gilbert Scott 1924 entwarf, sollen noch ganze 216 im Lande im Einsatz sein, alle unter Denkmalschutz. Nur sie haben jenen Ventilator an der Decke, in dessen Schlitzen Postbedienstete immer wieder Liebesbriefe und alte Sandwiches fanden. K6, auch Jubilee genannt, folgte 1936 zu Ehren des 25. Thronjubiläums Georg V. Rund 75.000 Stück stellte man auf. K8 schließlich, eine Mitte der Sechziger eingeführte Spielart mit schmuckloser Frontscheibe, war bei den Briten immer unbeliebt, wurde in nur geringen Stückzahlen hergestellt und ist heute fast vergessen. Der Stadtrat von Westminster ließ übrigens unlängst 62 Originalzellen wieder aufstellen. Der geschichtsträchtige Londoner Stadtteil war ohne die nostalgischen Kästen einfach nicht denkbar.

Um von einem öffentlichen Fernsprecher zu telefonieren, wirft man die Münzen ein. Minimum für eine Einheit ist zehn Pence, also rund 15 Cent, und wählt dann die gewünschte Nummer an. Schwer, was? Ein langsames Bip-Bip ist das Besetztzeichen. Die Vorwahl nach Deutschland ist 01049, nach Österreich 01043 und in die Schweiz 01041. Danach folgt die Ortsvorwahl, wobei die erste Null entfällt und schließlich der Teilnehmeranschluß. Die alten, roten Münzapparate stellten erst die Verbindung her, gaben dann den Signalton und erst dann den Schlitz für den Einwurf der Münzen frei. Wie überall telefoniert man am günstigsten zwischen 18h samstags bis 24h sonntags.

Wer übrigens ein Telefon in einem Postamt sucht, ist an der falschen Adresse. Die British Telecom ist eine private Gesellschaft und hat genau wie bei uns nichts mit der Post zu tun. Einen Telefonservice, also bequemes Telefonieren mit anschließendem Bezahlen der Gebühren am Schalter, wird man nicht mehr finden. Mittlerweile hat British Telecom auch Konkurrenz erhalten, unter anderem von den Red Phones von der Gesellschaft Mercury, die nun des öfteren vor Geschäften auf die Straße gestellt werden. Die erste Einheit kostet hier 30 Pence. Fast alle Kabinen funktionieren mittlerweile mit phone cards, die mit Einheiten von zwanzig, vierzig oder hundert in fast jedem Papierwarenladen oder Kiosk erhältlich sind.

Heutzutage existieren auch in England zig Anbieter von Telefonflatrates und dergleichen.