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Kolonialismus

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Das Britische Weltreich

Aufstieg und Niedergang eines Imperiums

Das Commonwealth

Zu Beginn des 20. Jhs umfaßte das British Empire ein Fünftel des Erdballs, und man sprach von dem Reich, in dem die Sonne niemals untergehe. Hatte man das nicht auch mal vom Habsburgerreich gesagt? Heute sind davon nur noch ein paar Krümel übrig, wie zum Beispiel die Falklandinseln, die Macquarie-Inseln, Süd-Georgien (unweit der antarktischen Küste), Gibraltar und die Bermudas. Seltsamerweise gehören aber ein Großteil der früheren Kolonien dem Commonwealth an, dessen neunundvierzig Mitgliedsstaaten über eine Milliarde Menschen umfassen. Diese erkennen die Königin als ihr symbolisches Oberhaupt an. Dazu zählt zum Beispiel auch Indien, aber – verständlicherweise – nicht die Republik Irland.

Die britisch-indischen Beziehungen

Wirtschaftlich und emotional am schwersten fiel England sicherlich der Verlust Indiens. Ein Drittel aller Engländer bezog seine Einkünfte unmittelbar oder mittelbar aus Indien, und trotz der Ausbeutung und des auch nicht ganz reibungslosen Übergangs zur Unabhängigkeit, blieb immer ein Hauch gegenseitiger Bewunderung und Faszination spürbar.

Die englische Sprache hat etwa hundert indische Wörter übernommen, von denen auch etliche im Deutschen wiederzufinden sind, wie zum Beispiel Bungalow, Pyjama, Shampoo und Sandale, um nur einige zu nennen. Manch ein englischer Schriftsteller wurde entscheidend vom indischen Subkontinent geprägt. Man denke nur an das Dschungelbuch von Ruyard Kipling. In Indien sowie Pakistan und Bangladesch finden sich auch heute noch deutliche Spuren der früheren britischen Herren. Auch leben in England etwa eine Million indische Einwanderer, auch wenn sie einem latenten Rassismus ausgesetzt sind. Im Gegensatz zu Einwanderern aus anderen Kolonien haben die Indopakistani die Neigung, britischer zu sein als die Briten selbst.

Ein Witz veranschaulicht diese zwiespältige Beziehung: ein Inder fällt dem Schneider in der Saville Row, vom dem er sich gerade einen Anzug anfertigen ließ – ausgesprochen British versteht sich – schluchzend um den Hals und klagt: »Ist es nicht jammerschade, dass wir Indien verloren haben?« Klassiker zum Thema Unabhängigkeit ist Ghandi.