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Sehenswürdigkeiten

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Sehenswürdigkeiten

In der Stadtmitte

— City Hall: Donegall Square North (Plan C2). T. 32 02 02, App. 22 27. Mittwochs um 10.30h geöffnet. Täglich um 14 – nach anderen Angaben um 10.30 und 14.30h kostenlose (auf Neudeutsch: »kostenfrei«, falls das keiner mehr versteht), einstündige Führungen (excellent British English!). Hinterher gibt´s auch noch ein paar schriftliche Unterlagen. Auf Vereinbarung weitere Führungen. Der Repräsentationsbau wurde 1906 fertiggestellt. Für die einen stellt er ein architektonisches Meisterwerk dar, für die anderen erinnert seine Monumentalität zu sehr an Mussolinis Residenz in Rom oder an das Kapitol in Washington. Gleichgültig läßt der Protzbau wenigstens keinen. Der Baumeister bekam jedenfalls für dieses Werk den Adelstitel verliehen. Was ihm wenig Nutzen bescherte, denn um seinen Lohn zu erhalten, mußte er gegen die Stadtverwaltung die Justiz bemühen. Der Donegall Place geht in die Royal Avenue über, die Hauptachse der Innenstadt, an der sich zahlreiche Gebäude der viktorianischen und vorviktorianischen Epoche reihen, und die heute oft Banken oder Büros beherbergen.

— Opera House: Ecke Great Victoria Street und Glengall Street (Plan D2). Wiederum ein famoses Beispiel für die Architektur Belfasts, obwohl der rote Backstein vom kitschig-ausufernden Dekor schier erdrückt wird.

Auf der anderen Straßenseite, vis-à-vis vom Belfast Europa Hotel, entdeckt man The Crown, eines der urigsten irischen Pubs überhaupt und noch dazu vom National Trust ausgezeichnet. Näheres dazu u. Rubrik »Interessante Kneipen«.

— Linen Hall Library: 17 Donegall Square North, T. 32 17 07. Von 9.30-18h, donnerstags bis 20.30h und samstags bis 16h. Die 1788 gegründete Bibliothek ist die älteste der Stadt. Ihr erster Direktor, Thomas Russel, wurde von den Engländern wegen irisch-republikanischer Umtriebe hingerichtet. Hier in den altehrwürdigen Räumen macht das Lesen Spaß. Besucher ohne Benutzerausweis sind willkommen, dürfen die Bücher jedoch nicht ausleihen. Eine der größten Sammlungen an Literatur und Zeitschriften über die Geschichte Nordirlands. Kleine Cafeteria (s.o.).

— Kirche Saint-Malachy: Alfred Street, südöstlich der City Hall. Katholische Kirche im spätgeorgianischen Stil, erbaut 1844. Die Originaldecke erinnert an eine Hochzeitstorte mit Zuckerguß.

— Nördlich von der Stadtmitte: der Albert Memorial Clock Tower, ein protziger Turm an der Kreuzung der High Street und der Victoria Street, der beängstigend schief aussieht. Er überragt die berühmte Werft Harland & Wolf.

Weiter oben, an der Donegall Street, die protestantische Kathedrale Sainte Anne im neoromanischen Stil. Interessantes Taufbecken und Mosaikdecke aus über 150.000 Steinchen, die Schöpfung darstellend. Die Kirche birgt das Grab von Edward Carson, dem berühmten Gegner der Home Rule, mit der Irland seine Unabhängigkeit erkämpfte, und Anführer der loyalistischen Revolte von 1912. Man legte ihm den legendären Satz »Not an Inch« in den Mund, der ausdrückte, dass man den Befürwortern der Home Rule um keinen Deut nachgeben werde.

Schließlich an der North Queen Street das Clifton House, ehemaliges Armenhaus, 1774 in typisch georgianischem Stil errichtet.



Besichtigungen

Im Univiertel

— Queen´s University: University Road. Gebäude aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts mit prächtiger, ausladender Tudorfassade, für das gewiß das Magdalen College in Oxford Pate gestanden hat. Den hübschen Innenhof umrahmt ein Kreuzgang. Für zwei oder drei Wochen im November jeden Jahres gerät die Uni zum Schauplatz eines renommierten Kulturfestivals.

Rundum ist während des Semesters der Bär los. Dann kommt Stimmung auf in den Pubs, wie Eglantine Inn und Botanic Inn. Siehe oben.

— Sandy Row: Parallelstraße zur Great Victoria Street. Endet an der Kreuzung mit der Lisburn Road und der Unviversität. Diese Straße verlieh dem eisernsten Protestantenviertel seinen Namen. Nur wenige Schritte von den gemischten Vierteln der Botanic Avenue und der Universität ist es entfernt. Loyalistisches Pendant zu den dogmatisch-republikanischen Vierteln.



Die Museen

— Ulster Museum: Strandmills Road. In den Botanic Gardens des Univiertels (Plan F1). T. 38 12 51. Besichtigungszeiten: ganzjährig montags bis freitags täglich von 10-17h, samstags von 13-17h, sonntags von 14-17h. Freier Eintritt. Zu erreichen mit Bus 69 ab City Hall (Donegall Square East) oder mit den Linien 83 und 85, die Richtung Ormeau fahren und am Botanischen Garten halten. Am meisten erlebt natürlich, wer auf Schusters Rappen unterwegs ist.

Das Museum umfaßt eine archäologische Abteilung, in der u.a. der Schatz aus der versunkenen Galeere Gerona, einem Schiff der Unbesiegbaren Armada, ausgestellt ist; sodann eine vorzügliche geologische Sammlung, zu der auch der »Coelacanth« zählt, den man zunächst für einen fossilen Fisch hielt und von dem man nun weiß, dass er den landbewohnenden Wirbeltieren näher steht; außerdem die ersten Maschinen der industriellen Revolution, Werke zeitgenössischer Malerei, historische Möbel, Wechselausstellungen u.a. Hervorzuheben ist auch die übersichtliche Art der Darstellung.

— Nicht vergessen, einen Abstecher ins Palm House im Museumspark zu machen. Zugänglich 10-17h, am Wochenende ab 14h. Im stattlichen Treibhaus gedeihen wundervolle exotische Gewächse in feuchtwarmer Luft.

— Ulster Folk and Transport Museum: in Cultra, in der Nähe von Hollywood. T. 0123-42 84 28 oder 17 54 11. Mit dem Auto zu erreichen über die A2, die Strecke Belfast-Bangor. Von der Stadt aus sind es 11 km. Der Bus fährt von der Oxford Street ab. Auch Züge halten in Cultra. Öffnungszeiten: von montags bis samstags 11-18h, sonntags 14-18h. Im Winter wird eine Stunde früher dichtgemacht.

Im großen Park erwarten den Besucher etwa zehn Gebäude, stellvertretend für die Bauweise in und um Belfast. Darunter sind sogar eine Straße und Wohnhäuser des Katholikenviertels Falls zu entdecken. Wer einigermaßen gut Englisch lesen kann, schnappe sich die Begleitbroschüre mit Details zu Fragen von Kultur und Technik. Den Eingang der Anlage flankiert ein kleines Völkerkundemuseum. Der Spaziergang im Park ist wunderbar erholsam. Vollends gelohnt hat sich die Anfahrt, wenn man auch noch im Verkehrsmuseum (Museum of Transport), nur fünfhundert Meter weiter, reinschaut. Vom Eselskarren bis zur fliegenden Kiste sind hier sämtliche erdenklichen Fortbewegungsmittel versammelt.

— Witham Street Gallery: Witham Street, im Osten der Stadt, am Ende der Newtownnards Road. T. 45 15 19. 10-17h täglich außer sonntags geöffnet. Schöne Sammlung alter Fahrräder, Straßenbahnen, Loks, Motorräder, Autos.