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Unabhängigkeitskrieg

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Unabhängigkeitskrieg

Folgen des Osteraufstandes

Im Januar 1919 riefen die Vertreter der Sinn Fein-Gruppierung ein unabhängiges irisches Parlament aus, das Dail Eireann. Von London wurde dieser Befreiungsakt selbstverständlich nicht anerkannt. Im Gegenteil: in der Folge lieferten sich militante irische Nationalisten schwere Gefechte mit englischen Polizei- und Armee-Einheiten. Es gelang der irischen Untergrundarmee IRA (Irish Republican Army), den Briten einige beachtliche Verluste beizubringen. Um die Rebellion zu ersticken, schickte die britische Regierung ein Söldnerregiment in das Krisengebiet, im Volksmund »Black and Tan« genannt, was sich auf die Farben ihrer Uniform, Schwarz und Braun, bezog. Diese bezahlten Krieger waren bei ihrem Vorgehen gegen die aufständischen Iren keineswegs zimperlich.

Endlich, Anno 1921, blieb London zur Erreichung eines Waffenstillstands nichts anderes übrig, als Verhandlungen mit den irischen Nationalisten zuzustimmen. Die Briten schlugen dabei die Bildung eines unabhängigen Staates Irland vor, der die sechsundzwanzig Grafschaften des Südens umfassen sollte. Die sechs nördlichen Provinzen, mehrheitlich von Protestanten besiedelt, sollten hingegen noch unter britischer Hoheit bleiben. Ihr politischer Status würde zu einem späteren Zeitpunkt verhandelt werden. Die Engländer drohten, den Krieg in Irland wiederaufleben zu lassen und das Land zu verwüsten, falls die Iren dem Plan nicht zustimmten. Angesichts dieser Erpressung blieb den Verhandlungsführern nichts anderes übrig, als nachzugeben, und so wurde der Teilungsplan am 6. Dezember 1921 unterzeichnet. Die Leidtragenden der Teilung waren vor allem die Hunderttausende von Katholiken, die nun in Ulster weiterhin unter englischer Knute leben mußten.

Der größte Teil der IRA versuchte, den Teilungsplan mit allen Mitteln zu verhindern. Die knappe Mehrheit der Angehörigen der Sinn Fein Party stimmten hingegen dafür. Es kam zum Bürgerkrieg zwischen Gegnern und Befürwortern der Spaltung des Landes, der ganze zwei Jahre währte und mehr Todesopfer forderte als zuvor der Unabhängigkeitskrieg. Die Briten gewährten den Befürwortern des Teilungsplans massive militärische Unterstützung, weshalb die militanten Nationalisten schließlich bezwungen wurden. Am 27. April 1923 forderte De Valera dazu auf, die Waffen zu strecken und mit friedlichen Mitteln weiterzukämpfen. Seit diesem Tag gingen die beiden irischen Staaten getrennte Wege.