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2. Etappe

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Der Südwestzipfel

Das Schauspiel der sich an den zerklüfteten Felsen brechenden Wellen

— Slea Head: Südwestzipfel der Halbinsel mit wundervoller Aussicht auf die vorgelagerten Blasket Inseln, auf denen allein die Schafe das Sagen haben. Man zücke seine Fotokamera. Bis 1953 hausten auf den Inseln auch noch menschliche Wesen. Da die Lebensbedingungen, das rauhe Klima und der nahezu vorsintflutliche Wohnkomfort für unzumutbar erklärt wurden, hat die irische Regierung die letzten Insulaner schließlich auf dem Festland, genauer gesagt auf der Halbinsel angesiedelt.

Die Touren starten in Dunquin in einer kleinen Nußschale und dauern von 10h bis Einbruch der Dunkelheit. Die Ablegestelle war bisher schwierig zu finden, da nur auf Gälisch ausgeschildert. Schon bei etwas kabbeliger See kann die Überfahrt ausfallen. Dumm fragenden Touristen erteilen die beiden charmanten »Kapitäne«, Vater und Sohn, schelmische, nicht ganz glaubwürdige Antworten. Wagemutige Camper mögen einige Tage dort verbringen, allerdings ohne fließendes Wasser, ohne Toiletten, ohne Strom. Ach, ja, ... dort finden sich sicher noch mehr solcher Verrückter ein ...

Um die Magie dieser Reise noch intensiver auf sich wirken zu lassen, versorge man sich mit dem passenden Buch, das nach der Rückkehr gleich zu verschlingen ist: »Der Mann von der Insel« von Thomas O´Crohan.

Rund um Clogher Head wird die Landschaft noch wildwüchsiger. An Sturmtagen fesselt das Schauspiel der sich an den zerklüfteten Felsen brechenden Wellen.

— Great Blasket Island Visitor´s Centre: in Dunquin (Dun Chaoin), T. 61 31 11. Dokumentationsstelle über die Blasket-Inseln mit Ausstellung und Bildtonschau über gälische Kultur, Auswanderung und das tägliche Leben dort.

— Ballyferriter (Baile an Fheirtearaigh): einer der wichtigsten Orte der Gegend. Einige Überreste des Schlosses von Pierce Ferriter, dem Dichter und Soldaten und einem der letzten irischen Führer, die sich Cromwell widersetzten, sowie ein Heimatmuseum zählen zu den Attraktionen. Ferner kann das Nest mit hübschen Stränden aufwarten, Wine Strand und Beal Ban. Ein schöner Wanderweg führt zur Festung Dun an Oir (erraten, das heißt »Goldfestung«). Alle mit fahrbarem Untersatz biegen 800 m vor Ballyferriter links ab. Im Prinzip helfen Schilder weiter. Sich dann in Richtung Smerwick Harbour halten. In Dun an Oir spielte sich im Jahre 1580 ein kleines Scharmützel zwischen einer 600 Mann starken Truppe aus Spaniern und Italienern, die die irischen Grafen zu unterstützen versuchten, und den Engländern ab. Die Hilfstruppen erkannten ihre Unterlegenheit und ergaben sich nach wenigen Tagen. Gnädigerweise ließ der englische Kommandant, Lord Grey, sie sogleich abschlachten. Die an der Schlacht beteiligten Iren wurden zunächst nur zusammengeschlagen, am nächsten Morgen aber gehenkt. Das rigorose Exempel sollte fremde Truppen davon abschrecken, den revoltierenden Iren zu Hilfe zu eilen.

Westlich der Festungsruinen erheben sich die »Drei Schwestern« (Three Sisters), drei kleine Gipfel, deren höchster, der Binn Diarmada, bei klarem Wetter einen schönen Rundblick erlaubt.

— Reask: wenn man Ballyferriter in nördlicher Richtung verläßt, gelangt man nach Reask. Man überquere die Brücke, lasse einen Pub und eine Garage hinter sich und biege dann rechts ab. Nun steht man vor den Ruinen eines Klosterkomplexes, der dem 5. bis 12. Jh. entstammte. In sich ist die Anlage nicht sonderlich spektakulär; man muß schon etwas Vorahnung mitbringen, um von ihrem Besuch etwas zu haben. Von Wohnräumen, Kapellen und Ställen blieben fast nur noch Grundmauern, dazu einige Glockentürme und Reste des Friedhofes. Ein schöner Haustein steht aufrecht, darauf primitive Linienzeichnungen.

— Zur Erfrischung nun zum hübschen Strand von Ballinrannig über eine kleine Straße, die außerhalb von der Stätte wegführt.