Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

7. bis 11. Jahrhundert

Body: 

DAS GOLDENE ZEITALTER IRLANDS

Von den Mönchen zu den Wikingern

Der religiöse Eifer der irischen Mönche war dermaßen groß, dass sie sich nicht damit begnügten, ihr eigenes Land mit Klöstern vollzupacken, sondern dass sie auch in Scharen nach Europa auszogen, um dort zu missionieren. Ihr Einfluß war beträchtlich. Das beweisen christliche Bauwerke wie die Abtei von Luxueil-en-Gaule, vom heiligen Columban Anfang des 7. Jhs gegründet, oder das Kloster Bobbio in Italien, wo der selbiger verstarb. Karl der Große pflegte sich mit irischen Ratgebern zu umgeben. Mehrere Herrscher des europäischen Kontinents schickten ihre Sprößlinge in die irischen Klosterschulen. Irland genoß weithin einen Ruf als Insel der Weisen und der Heiligen.

Das goldene Zeitalter des Landes brachte auch eine vielfältige künstlerische Blüte hervor. Die Buchmalerei erreichte eine unglaubliche Perfektion und Virtuosität, wovon das Book of Kells und das Book of Durrow Zeugnis ablegen. Ferner machte die Goldschmiedekunst von sich reden. Auf diese Epoche gehen die typischen verflochtenen und spiralenförmigen Ornamente und Motive zurück, Ergebnis keltischer Techniken und katholischer Themen, die einem bei der Betrachtung irischer Bau- und Kunstwerke so häufig wiederbegegnen.



Wikingereinfall

Im 8. Jh. verfielen die Skandinavier auf den Gedanken, einen Raubzug durch die irischen Klöster zu veranstalten. Ihr Auftauchen im Lande brachte jedoch keineswegs nur Nachteile mit sich, denn sie begannen, die ersten Siedlungen zu errichten. Waterford, Limerick, Dublin usw. gehen auf Gründungen der Wikinger zurück. Diese wußten die Uneinigkeit der keltischen Stämme zu ihren Gunsten zu nutzen, nach dem Motto: wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte.

Einem Stammesschef, dem legendären Brian Boru von Munster, war es jedoch gelungen, die Mehrheit der Inselbevölkerung seiner Herrschaft zu unterwerfen. Die Wikinger fürchteten nun, ebenfalls unter seine Knute zu geraten, und sagten ihm den Krieg an. Diese Schlacht, die im Jahre 1014 bei Clontarf stattfand, ist längst in die Annalen der Geschichte eingegangen. Die keltischen Iren blieben zwar die Sieger, aber ihr Herrscher, Brian Boru, wurde kurz vor dem Ende des Krieges noch getötet. Vorbei war es fortan mit der Eigenständigkeit der Wikinger. Ihre Siedlungen wurden von den siegreichen Kelten mit Beschlag belegt. Kulturell und wirtschaftlich haben die Wikinger einiges geleistet. Mit ihnen fing der Handel innerhalb des Landes und nach Europa an. Stolze Zeugen der Anwesenheit der Wikinger auf der Grünen Insel sind die massigen Rundtürme.