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Gälisch

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KLEINE GÄLISCHE WORTKUNDE MIT BEISPIELEN

ZURÜCK ZU DEN WURZELN

Ard: hoch, oben (Ardagh und Ardfert)
Bally: Stadt (Ballyvaughan und Ballyshannon)
Caher, cahir: Schloß, Burg (Caherdaniel und Caherciveen)
Carrick: Hügel (Carrickmacross und Carrick-on-Shannon)
Droichead: Brücke (Droichead Nua)
Drum: Kamm, Bergrücken (Drumshanbo und Dundrum)
Dun: Festung (Donegal und Dun Laoghaire)
Glen: Tal (auch in Schottland. Glen Antrim)
Inish: Insel (Inishmurray und Inishmore)
Kill: Wald oder Kirche (Killarney und Kilkenny)
Knock: Gebirge (Knocknagree und Castleknock)
Lough: See (Glendalough = das Tal mit den zwei Seen)
Mona: Torf
Rath: Grabhügel (Mountrath)
Shan: alt (Shankill und Shanagolden)
Slieve: Berg
Tra: Strand (Tramore und Tralee)

Das Gälische, jahrhundertelang Umgangssprache der irischen Bevölkerung, wurde im 19. Jh. durch den Einfluß der Engländer immer mehr zurückgedrängt. Nicht nur in der Sprache, auch in der politischen Einstellung und der Lebensweise bewirkte die Vorherrschaft des Englischen, dass das Gälische in den Hintergrund rückte. Als Vernichtungsschlag für den Fortbestand irischer Traditionen erwies sich die Große Hungersnot von 1844-1850, die an die zwei Millionen Todesopfer forderte und eine weitere Million Menschen zwang, ihre Heimat im Stich zu lassen. Die Naturkatastrophe, verschärft durch die Spekulationsgeschafte englischer Grundbesitzer, hat in der Tat erheblich zur Umschichtung der irischen Landbevölkerung beigetragen. Heute ist Gälisch nur noch für drei bis vier Prozent der Gesamtbevölkerung Haupt- bzw. Muttersprache und dominiert folglich nur noch in den Gaeltachts von Kerry, Connemara und Donegal über das Englische. Jedoch können sich immerhin dreißig Prozent der Iren auf Gälisch verständigen, da sie es bereits in der Grundschule lernen. Hätte nicht eine Gruppe von Kulturschaffenden im vorigen Jahrhundert die Initiative ergriffen, sich der Pflege der althergebrachten Sprache und des Brauchtums anzunehmen, wären diese vermutlich längst nur noch aus Geschichtsbüchern bekannt. Dabei wollten die Intellektuellen keineswegs das Englische ausmerzen ' auch die verbissensten Verfechter des Gälischen glaubten niemals, dass dies gelingen könnte ' sondern es lag ihnen vielmehr daran, ihre eigene kulturelle Identität wiederzuentdecken und ihrem gebeutelten Volk wieder ein Gefühl nationaler Einheit zu vermitteln.

Heute lebt die gälische Sprache in einer paradoxen Situation. Einerseits strömen alljährlich im Sommer Tausende von Schülern und Studenten in die Gaeltachts, kleine Gemeinden, wo das Keltische gegenüber dem Englischen allmählich an Boden gewinnt, um Gälischkurse zu belegen. Sie sind in der Regel hochmotiviert und beherrschen die Sprache nach kurzer Zeit. Obendrein gibt es Schulen, in denen Gälisch Unterrichtssprache und Englisch nur ein Fach wie Mathematik oder Musik ist. Ein Großteil der militanten Republikanhänger, die in nordirischen Gefängnissen festgehalten werden und überwiegend aus Ulster stammen, wo überhaupt kein Gälisch mehr gesprochen wird, fangen an, es zu lernen und sich mit der gälischen Kultur vertraut zu machen. In erster Linie sehen sie darin ihr ganz eigenes Kommunikationsmittel, das die englischen Wachen nicht verstehen, und das ihnen darum ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl vermittelt.

Andererseits aber wird die gälische Sprache in den Augen der meisten nicht mehr als unverzichtbar empfunden. Seit sie in den Schulen Pflichtfach geworden und von den Schülern als lästiges Muß abgehakt wird, das im täglichen Leben nie so richtig zur Anwendung kommt, machen sich Abwehrreaktionen gegen die Sprache breit.

Das Schottische, das Keltische auf der Insel Man und das Irische sind eng miteinander verwandt und bilden die gälische Sprachgruppe, während das Bretonische, entgegen früherer Meinungen, eher dem Kornischen (Cornwall) und Walisischen ähnelt und der brittonischen Sprachgruppe angehört.

Nun noch ein kleiner Grundwortschatz (mit Ausspracheregel):

- Failte (gesprochen foltsche): Wiedersehen.

- Slainte (slantsche): Prost.

- Slàn: Auf Wiedersehen.

- Go Raibh Maith Agat (gräwe mahagat): Danke (wörtlich: möge das Gute mit dir sein).

- Conas Ta Tù?: Wie geht es dir? (Gegenüber Leuten, die man schon ein wenig kennt).