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Bantry

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BANTRY (VORWAHL 027)

Zwischenstopp

Nest im Schatten einer mächtigen Reederei, in dem sich Reisende gewöhnlich nicht lange aufhalten. Das berühmte Bantry House jedoch sollte man nicht auslassen. Da das Meer an dieser Stelle ungewöhnlich tief ist, hat man der Küstenstadt auf einer vorgelagerten Insel einen Ölhafen vor die Nase gesetzt. Prompt hat die Explosion des Tankers Betelgeuse vor einigen Jahren an die fünfzig Todesopfer gefordert. Gott sei Dank merkt man sonst nichts von der Umweltsünde, die in Irland, so wie wir es bisher kennengelernt haben, schon überrascht. Tanker und Ölbehälter halten sich unaufdringlich im Hintergrund.

Im Ort, in Küstennähe, die Statue des Heiligen Brendan, des berühmten seefahrenden Mönches.



Ein wenig Geschichte

Bantry ist der Ort, an dem die irische Geschichte eng die französische berührt. Im Jahre 1689 sandte Ludwig der XIV. dem englischen Herrscher Jakob II. eine französische Flotte zur Unterstützung in der Schlacht gegen Wilhelm von Oranien in der Bantry Bay. 1796 traf wieder eine Flotte ein, diesmal mit den Rebellen Hoche und Wolfe Tone an Bord. Die französischen Mannen kamen zur Verstärkung der »United Irishmen« beim Aufstand gegen die Engländer. Leider mündete das Unternehmen in ein Desaster, da die französische Armada durch einen Sturm auseinandergerissen und in alle Richtungen verstreut wurde. Nur fünfzehn von fünfundvierzig Booten konnten sich retten. Die überlebenden Franzosen weigerten sich beharrlich, ohne den verletzten General Hoche den Fuß auf irischen Boden zu setzen. Wer weiß? Vielleicht wurde hier eine einmalige Möglich vertan, den Iren schon hundert Jahre früher zur Unabhängigkeit zu verhelfen! Eine weitere Flotte landete bekanntlich zwei Jahre später in Killala, kam aber zu spät (s. Kapitel über Castlebar).

— Fahrradvermietung: Kramar´s, an der Straße nach Glengarriff, unweit der Jugendherberge Craobhin Aobhinn.