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Caracas / Calabozo

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Caracas über Calabozo nach San Fernando de Apure

Thermalquellen

Flachgründig - Stausee von Guárico

Autobahn 1 von Caracas nach Turmero in Richtung Maracay; an der Kreuzung »La Encrucijada« nach links bzw. Süden abbiegen. Über Cagua gelangt man in etwas mehr als zwei Stunden in die Hauptstadt des Bundesstaates Guárico: San Juan de Los Morros, 420 m über dem Meeresspiegel.

Die Spanier gründeten die Stadt 1780 als Pfarrei San Juan. Nördlich erheben sich steile, zuckerhutähnliche Kalkfelsen, die der Stadt ihren Namen verliehen. Es sind die einzigen Felsen am Rand der ockergelben Savannenlandschaft. Bekanntheit erlangte das heute rund 70.000 Einwohner zählende San Juan erst, als Präsidenten und Diktatoren die schwefelhaltigen, 35 C heißen Thermalquellen aufzusuchen begannen. Präsident Guzmán Blanco, dessen Leibarzt sie ihm empfahl, veranlaßte den Bau der ersten Straße nach San Juan de Los Morros, sorgte für eine öffentliche Verkehrsverbindung, ließ 1920 ein Hotel errichten, schließlich Strom- und Telefonkabel verlegen. 1949 wurden die Berge mit ihren Steilwänden unter Naturschutz gestellt.

Nach dem ansonsten hügeligen Umland beginnen die »Llanos altos«, die etwas höhergelegenen Ebenen, die nach Süden hin in die »Llanos bajos«, die Tiefebenen, übergehen. Der Straße nach Süden folgend, hält man zunächst auf das unbedeutende Nest Ortiz zu. Rund 6 km dahinter eine Kreuzung: rechts zweigt die Straße nach El Cantón ab, in Richtung El Baúl und zum Hato Piñero. Dieser weite Abstecher ist nicht ratsam, weil der Hato bequemer über Valencia zu erreichen ist. Von Ortiz noch 35 km bis zum Nordzipfel des Stausees von Guárico, der zwar die riesige Fläche von 235 km2 bedeckt, aber sehr flachgründig ist.

Nach etwa zehn weiteren Kilometern das Örtchen El Rastro; dort noch einmal 10 km nach rechts, und man trifft auf Guardatinajas. Auf dem nahen Landgut Finca La Pajarera sind Ausritte oder Ausflüge mit dem Geländewagen bzw. dem Motorrad möglich. Auch Bootstouren auf dem Río Tiznados.

Von El Rastro begleitet die Straße auf rund 10 km das Seeufer, bis man die Stadt Calabozo erreicht. Der Stausee begünstigt den wasserintensiven Reisanbau ringsum. Neben der Viehzucht gilt der Landstrich um Calabozo als Baumwollanbaugebiet. Calabozo, 1695 gegründet, ist mit seinen 80.000 Einwohnern die größte Ortschaft der nördlichen Llanos. Unter der gut erhaltenen kolonialen Bausubstanz sticht die Barockkathedrale aus dem 18. Jh. hervor. In der letzten Novemberwoche lockt die Landwirtschafts- und Industriemesse zahlreiche Besucher an.

Unterkünfte (Vorwahl: 046)

Hotel La Vega, Ct Nacional, Calabozo, Tel. 8 71 23 49
Hotel Ariston, Carrera 11, Tel. 8 71 25 47
Hotel Gran Guárico, Carrera 12, Tel. 8 71 85 81
Hotel Venezia, Carrera 11 con calle 11, Tel. 8 71 16 60
Hotel Tiuna CA, Carretera Nacional via San Fernando, Tel. 8 72 26 96
Hotel Italia, Carrera 12, centro de la Ciudad, Tel. 8 71 19 82

Die Landschaft wird zusehends karger, der Boden steiniger und die Entfernung zwischen den Büschen immer größer, je weiter wir uns vom Stausee entfernen. Bis San Fernando de Apure sind es noch 135 km. Auf dem Weg dorthin das Örtchen Camaguán mit kleinen Vegetationsoasen in Form von Morichepalmen und Buschwerk. Diese liegen zwischen Flüssen und Tümpeln und beherbergen eine artenreiche Fauna.