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Geld

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Geldangelegenheiten

Bares und Plastikgeld

Zuverlässige Währung ist der US-$

Devisenkontrollen für Touristen gibt es nicht. Wir dürfen alle Währungen unbegrenzt ein- und ausführen. Die venezolanische Währung heißt »Bolívar«, abgekürzt »Bs.«, von Einheimischen auch „Bolo“ genannt. Sie ist auf Vorbestellung in deutschen Banken erhältlich. Da der »Bolívar« normalerweise einer stetigen Abwertung unterliegt und er bei uns nur in kleinen Mengen gehandelt wird, ist der Umtauschkurs im Heimatland ungünstig. Am Flugplatz in Caracas befindet sich eine durchgehend geöffnete Wechselstube, die recht günstig tauscht. Zu Hause empfiehlt sich lediglich der Erwerb von US-Dollar. Geldtauschen ist in Venezuela übrigens nicht so einfach wie in anderen Ländern.

Bargeld und Reiseschecks wechselt man am besten in der »Casa de Cambio« (Wechselstube). Der US-$ wird zu einem guten Kurs getauscht. Alle anderen Währungen erfahren normalerweise größere Abschläge. Wechselstuben sind in allen größeren Städten zu finden. Reiseschecks erreichen zwar einen besseren Umtauschkurs, aber dieser wird durch eine hohe Gebühr überkompensiert. Mit ungünstigen Wechselkursen ist in Hotels zu rechnen. In den Fünf-Sterne Hotels lassen sich die meisten Fremdwährungen wechseln. Andere Hotels nehmen nur US-$ an. In kleinen Hotels entfällt dieser Service. Banken tauschen in der Regel nur Fremdwährungen, wenn man dort ein Konto unterhält. Dann trägt der Bankangestellte die Registriernummer der Banknote in ein Formular ein, um Falschgeld später zuordnen zu können. In der Gran Sabana ist es möglich, die Fahrkarte des Überlandbusses oder den Indianerführer in US-$ zu bezahlen. Der Umtauschkurs ist dabei besser als in den Hotels, da er fairerweise der Zeitung entnommen und höchstens mit einem Punkt Abschlag berechnet wird. Manchmal sind bei der Bezahlung in US-$ z.B. im Souveniergeschäft sogar bessere Kurse zu erzielen. In manchen Läden entspricht der Umtauschkurs allerdings den Hotelkursen. Reiseschecks stoßen außerhalb der Wechselstuben nur auf eine geringe Akzeptanz.

Die Mehrheit der Geschäfte akzeptiert eine Kreditkarte. Am verbreitetsten sind VISA, Mastercard, American Express und Diners Club. Die Eurocard allein findet keine Akzeptanz. Mit der Kreditkarte besteht die Möglichkeit, Hotel- und Restaurantrechnungen oder den Einkauf im Musikladen zu begleichen, dabei werden oft Aufpreise von bis zu 10 % berechnet. In Hotels ist es üblich, ein Blankoformular zu unterschreiben, auf dem beim »out-checking« der Betrag eingesetzt wird. Zu Mißbrauch ist es bisher offensichtlich noch nicht gekommen. Jedoch bleibt ein Risiko. Von den meisten Geldautomaten kann man mit Kreditkarte Bargeld abheben, normalerweise bis maximal 100.000 Bs pro Tag. Wird mehr Geld benötigt kann in den Banken Geld auf die Kreditkarte im Rahmen des persönlichen Limits abgehoben werden. Da die venezolanischen Banken oft sehr voll sind, sollte man dafür aber mindestens ein bis zwei Stunden einplanen. Kreditkarten erfreuen sich auch bei Dieben großer Beliebtheit. Einen Verlust sofort melden!

Banken praktizieren andere Öffnungszeiten als bei uns. Die Schalterstunden sind Mo-Fr 8.30-11.30h und 14.00-16.30h.

Banknoten gibt es zu 10.000, 5.000, 2.000, 1.000, 500, 100, 50, 20, 10 und 5 Bs. Die Banknoten zu 1 und 2 Bs., welche die Regierung aufgrund eines Münzmangels kurzfristig in Umlauf brachte, sind wieder vollständig verschwunden. Als der Nickelweltmarktpreis höher war, als der Nominalwert der Münzen, kam es zur Münzknappheit. Gewiefte Händler schafften die Münzen säckeweise in die Nachbarländer, wo man sie einschmolz. Münzen sind im Umlauf zu 5 Bs. (fuerte), 2 und 1 Bs., 50 céntimos (real) und 25 céntimos (medio). Die 5-Céntimo-Münze, »puya« genannt, ist kaum noch zu finden. Münzen bezeichnen die Einheimischen als »plata« (Silber), da die Zentralbank sie bis 1958 aus diesem Metall prägen ließ. In der Folgezeit verwandte sie Nickel und später eine Nickeleisenlegierung. Nur die »puya« bestand aus reinem Kupfer und wurde später aus Zinn geprägt.

In Venezuela ist es üblich, Zimmermädchen, Gepäckträgern, Tankwarten, Friseuren und Kellnern ein Trinkgeld zu geben. Zur Höhe des Trinkgeldes ist es schwierig, eine Empfehlung abzugeben. Im Verhältnis zum »sueldo minimo« (gesetzlicher Mindestlohn) sollte es allerdings schon stehen. Die Restaurantrechnung enthält bereits 10% »servicio« (Bedienungsgeld). Trotzdem ist eine Zugabe von 5-10% üblich. Taxifahrer erhalten kein Trinkgeld. Sofern sie über einen funktionierenden Taxameter verfügen, empfiehlt es sich, den Betrag aufzurunden. Ansonsten den Preis vor der Fahrt aushandeln. Damit uns der Taxifahrer nicht übervorteilt, erkundigen wir uns vorher im Hotel oder im Restaurant, wieviel eine Taxifahrt von A nach B kostet.

Kauft jemand z.B. Kleidung, Souvenirs oder Musik-CDs, sollte er sich stets nach dem »descuento«, dem Rabatt, oder der »ñapa« (Zugabe) erkundigen. Oft ist das Herunterhandeln möglich. Nach den Preisen fragen, wenn keine Preisschilder vorhanden sind. Der Preisevergleich mit anderen Geschäften lohnt sich, da oft versucht wird, Urlaubern mehr Geld abzuknöpfen. Fremde, die kein Spanisch sprechen, haben meistens das Nachsehen.