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Gegend

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Gegend

Hafenstadt

Strand

Von Valencia verkehren regelmäßig Busse nach Puerto Cabello sowie zu den beliebten Strandorten Chichiriviche und Tucacas. Eine bedeutende Hafenstadt ist Puerto Cabello mit 130.000 Einwohnern, wo bisweilen mehr Güter umgeschlagen werden als in La Guaira. Puerto Cabello liegt nahe eines Industriezentrums unweit der Erdölraffinerie »El Palito«. Obendrein verfügt die Stadt über einen Eisenbahnanschluß nach Barquisimeto, in dessen Nähe eine Bergbaugesellschaft Erze abträgt. Außerdem stellt man hier die meisten Fischerboote her, in denen sich die Touristen in den Strandorten spazierenfahren lassen.

Geschichtliches

Auch in der Kolonialgeschichte nimmt Puerto Cabello einen bedeutenden Platz ein. Ende des 16. Jahrhunderts diente der Hafen Schmugglern als Stützpunkt, welche die Niederländischen Antillen versorgten. Dass in diesem Hafen viel Bewegung war, blieb auch den Piraten nicht verborgen, die sich auf zahlreichen Beutezügen einen Teil des Wohlstandes aneigneten. 1728 faßte das baskische Handelshaus Guipuzcoana dort Fuß und ließ die Hafenstadt erblühen. Sie verschiffte tonnenweise Baumwolle, Kaffee, Kakao und Indigo. Zum Schutz ihres Unternehmens vor Piraten ließ sie am Hafeneingang eine Festung errichten. Noch vor dem Befreiungskrieg verließ die Handelsgesellschaft die Stadt, um ihren angesammelten Reichtum in Sicherheit zu bringen. Die zurückgelassene Festung nahmen später die vom Schlachtfeld in Carabobo übriggebliebenen spanischen Truppen ein. Sie verschanzten sich hier noch zwei Jahre, bevor sie in ihre Heimat zurücksegelten. Diktator Gómez ließ die Festung in der Folgezeit zum Gefängnis umbauen.

Sehenswürdigkeiten

Als klassische Sehenswürdigkeit gilt die genannte Festung, welche die Spanier »Fortín San Felipe« nannten und die man später in Castillo del Libertador umtaufte. Mit einem Motorboot gelangen wir auf die andere Seite des Hafens mit ihrem Militärgelände. Die Anfahrt mit dem Auto ist problematisch, weil der Golfo Triste erst umfahren werden muß. Um dann auf das Militärgelände zu gelangen, ist eine Erlaubnis erforderlich, die vorher bei der Marinekommandantur einzuholen ist. Mit Booten, die von der Strandpromenade Paseo Malecón, beim Monument El Aguila, ablegen, läßt sich das Fort dagegen leicht erreichen (geöffnet: Fr-So 8.00-16.00h).

Am Paseo Malecón wächst eine Menge Grün, zwischen dem Straßenhändler ihre Waren sowie Arepas feilbieten. Nachmittags treffen sich hier die Einheimischen, um die frische Meeresbrise zu inhalieren. Am ersten Sonntag im April feiert die Bevölkerung »Die Segnung des Meeres« (La Bendición del Mar). Das Volksfest beginnt schon um 5.00h mit einem Feuerwerk von der Burg Fortín Solano. Eine halbe Stunde danach verläßt die Prozession die Kirche San José und bewegt sich zum Paseo del Malecón, wo der Priester die Messe liest. Tanzgruppen führen ihre Folkloretänze vor, und Künstler stellen ihre Werke in der Calle Lanceros aus. Parallel dazu, aber zwei Straßen weiter, die Calle de Los Lanceros, die ihren Namen jenen Lanzenreitern verdankt, die unter Führung des General Páez den Ort von den Spaniern befreiten. In dieser Straße stehen noch eine Reihe von Kolonialhäusern mit Holzbalkonen. Interessant ist vor allem der Holzsteg, der das erste Stockwerk zweier gegenüberliegender Häuser miteinander verbindet und ein beliebtes Fotomotiv abgibt. Allerdings scheint den Eigentümern das Geld zu fehlen, um die Häuser instandzuhalten.

In der Calle Bolívar Nr. 43, am Westende, das Historische Museum mit alten Stadtfotos, Funden aus präkolumbischer Zeit und Waffen (geöffnet: Di-Sa 9.00-12.00h und 15.00-18.00h).

Am Ostende dieser Straße steht das alte Casa Guipuzcoana. Das ehemalige spanische Handelshaus wurde liebevoll renoviert und hat sich sein ursprüngliches Aussehen weitgehend bewahrt. Vor einiger Zeit zog dort eine Bibliothek ein (geöffnet: Mo-Sa 8.30-15.00h).

Auf einer Anhöhe im Süden Puerto Cabellos stehen noch die Ruinen der Festung Fortín Solano. Bauherr war das Handelshaus Guipuzcoana 1770. Herrlicher Ausblick über Stadt, Hafen und Inseln.

Außerhalb des Stadtzentrums, am Ende der Avenida La Paz, die Bahnstation: die einzige Personenzugverbindung zwischen mehreren Städten im ganzen Land. Die 173 km durch das fruchtbare Tal des Río Yaracuy legt die Eisenbahn in gut drei Stunden zurück. Bis Barquisimeto hält sie fünf mal (in Morón, Urama, San Felipe, Chivacoa und Yaritagua). Der Fahrpreis bis nach Barquisimeto beträgt nur US-$ 1 (Abfahrtzeiten: Mo-Fr 6.00h und 16.30h, am Wochenende zusätzlich um 10.00h). Eine Strecke von Puerto Cabello bis Caracas will der Staat demnächst bauen lassen.