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Flora

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Faunas wohlduftende, ältere Schwester

Von den Kindern der altitalischen Frühlingsgöttin

Venezuela besitzt neben seinem Erdölreichtum auch eine reiche Planzenwelt. Das ist schon durch die verschiedenen Klima- und Landschaftszonen bedingt, die von den wüstenartigen Sanddünen bei Coro über den luftfeuchten Regenwald und fruchtbares Weideland bis zum mit ewigen Eis bedeckten Berggipfeln reichen. Wissenschaftler zählten etwa 45.000 Blüten-, 2.400 verschiedene Holz- und 1.000 Farnarten, 60 unterschiedliche Lianen- und 8 Waldtypen. Der »Árbol Nacional Araguaney«, der nur auf trockenen Böden wächst, stellt den »Nationalbaum« Venezuelas dar und ist ebenfalls eine Besonderheit, weil er seine gelbe Blütenpracht in der Trockenzeit von Februar bis April, nach Abwurf seiner Blätter, hervorbringt. Neue grüne Blätter sprießen erst, wenn der Regen die Blüten wegwäscht.

Zur Flora gehören auch die vielen exotischen Früchte, die aus dem Regenwald stammen und nun in Monokulturen angebaut werden. Zum Teil sind sie bei uns schon bekannt. In Venezuela gibt es verschiedene Bananenarten. Einige eignen sich nur zum Braten und Kochen, andere lassen sich roh essen. Bei uns noch weitgehend unbekannt sind Baumwurzeln, die gekocht werden.

Obst und Gemüsepflanzen brachten die Europäer mit und viele andere holten sie aus Lateinamerika. Jedoch wächst nicht alles überall auf der Welt. Kakao stellt eines der wenigen Nichterdölexportgüter dar, das im feuchtheißen Klima bei einer gleichmäßigen Temperatur von 25°C am besten gedeiht. Er wird nicht in Monokulturen angebaut, da er den Schatten und Windschutz größerer Bäume benötigt. Die rotbraune Kakaofrucht wächst am Stamm und an den Ästen. Sie erreicht bis zu 25 cm Länge, und die Bauern schlagen sie noch einzeln mit der Machete ab. Der geteilten Frucht entnimmt man das Fruchtfleisch, in dem sich die weißen Samen befinden, noch mit der Hand. Erst die Fermentation verwandelt den weißen Samen in die schokoladenbraunen Kakaobohnen.