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Sport

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Sport mit vier oder zwei Beinen

Fußball wird geschätzt

Baseball spielt die erste Geige

Fußball ist wohl der populärste Sport auf der Welt. Die lateinamerikanischen Staaten brachten einige Größen hervor, wie z.B. Pele aus Brasilien oder Maradona aus Argentinien. Fragt man dagegen einen Venezolaner nach der Popularität des Fußballs, so bekommt man nur ein müdes Lächeln als Antwort. Man muß sich nicht gleich bedroht fühlen, wenn man dann die Keule gezeigt bekommt. Denn hier möchte jener nur demonstrieren, das »béisbol» (Baseball) den Nationalsport darstellt. Dass Baseball dem Fußball den Rang abläuft, ist in keinem anderen südamerikanischen Land zu beobachten. Das Baseballfieber nahm seinen Anfang in den Ölcamps, als eine der wenigen Freizeitbeschäftigungen der amerikanischen Ölarbeiter. Die venezolanischen Hilfsarbeiter fanden Gefallen daran und begannen zu üben. Ihre amerikanischen Arbeitskollegen unterstützten sie bei der Vereins- und Mannschaftsgründung. Die Amerikaner erkannten bald die Talente und boten ihnen Verträge in den USA an. Je berühmter die venezolanischen Gastspieler in den USA wurden, desto populärer wurde der Baseballsport im Lande. Heute übertragen Fernsehsender die Spiele der amerikanischen Profiliga mit Simultanübersetzung. Im Stadion geht es zu wie im Hexenkessel, und die Stimmung gerät außer Rand und Band, wenn die Mannschaften aus Caracas und Valencia aufeinandertreffen.

So wie wir Lotto spielen, so setzen die Venezolaner auf Pferde. Manche haben dabei schon haufenweise Geld verloren. In den Bars oder am Arbeitsplatz diskutiert man hitzig darüber, wer wohl am Wochenende das Rennen macht. Dass so viele Pferde englische Namen tragen, verwundert allerdings. Hier wurde wohl ebenfalls ein Stück Miami importiert. Auf den Rennbahnen in Caracas, Valencia und Maracaibo setzen die Buchmacher am Wochenende Millionen von EURO um. In Maracaibo lockte das Pferderennen so viele Zuschauer an, dass es jedesmal zum Verkehrsinfarkt auf den Straßen kam. Deshalb verbannte die Regierung die Rennbahn aus der Stadt und baute, in Santa Rita jenseits des Maracaibosees, eine neue.

Die Stierkämpfe finden von November bis Mai statt. Große Arenen gibt es in Caracas, Maracay, Valencia, Maracaibo und San Cristobal. Das Austragen der Stierkämpfe geschieht meist in Verbindung mit regionalen Festen, wie z.B.in San Cristobal während der »Ferias de San Sebastian« im Januar, in Mérida während der »Ferias del Sol« im Februar, in Valera während der »Ferias de San Juan« im Juni und in Maracaibo während der »Fiesta de la Chinita« im September. Zusätzlich zu den venezolanischen Matadoren werden noch Stierkämpfer aus Spanien eingeflogen, um die Attraktion zu steigern. Der größten Arena mit 26.000 Plätzen rühmt sich Valencia. Wenn in Maracaibo mal kein Stierkampf stattfindet, so kann es sein, dass in der Arena eine Salsa- oder Merengueband auftritt.

Basketball spielt man zwar nicht professionell, ist aber stark im Kommen. Die in Venezuela üblicherweise kleinen Hallen füllen sich, so dass Platzangst aufkommt. Diese Sportart erfreut sich solcher Beliebtheit, weil sie günstig ist und auch von den Armen in den »Barrios« gespielt werden kann.