Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Mal besichtigen

Body: 

Sonnen-, Schatz- und Eisengitterfensterhäuser

Museen, Kathedralen und Plätze

Sehenswürdigkeiten

Coro bietet Besuchern etliche Sehenswürdigkeiten. Im kolonialen Stadtzentrum konzentriert sich eine Vielzahl historischer Gemäuer, die alle innerhalb weniger Minuten zu Fuß erreichbar sind. Dort, wo Calle Zamora und Calle Hospital zusammentreffen, befindet sich das Schatzhaus (Casa de Tesoro), in dem ein bedeutender Kirchenmann wohnte. Das Haus erhielt diese Bezeichnung, weil man im unterirdischen Geheimgang einen gewaltigen Schatz vermutete. Nach langer Suche fand man aber keinen. Die Gänge, welche die Spanier damals in vielen Häusern anlegten, dienten vielmehr als Fluchtwege vor den Piraten.

Die Straße in östlicher Richtung überqueren: das Haus mit Eisengitterfenster (Casa de las Ventanas de Hierro) ließ der wohlhabende José Garces y la Colina im 18. Jh. erbauen. Die eisernen Fenstergitter importierte er aus Sevilla. Das erregte die Gemüter der Bürger, da sonst überall nur Holzgitter angebracht waren. Das Gemälde von San Pedro hängt im Schlafzimmer vor einer Geheimtür.

Gleich nebenan das Casa del Balcón de los Arcaya mit umlaufenden Ziegelsteinbalkon. Das im frühen 18. Jh. errichtete Kolonialhaus fand sich noch bis ins 20. Jh. im Besitz der Familie Arcaya. Die Einschußlöcher in Türen und Fenstern stammen noch aus der Zeit des Unabhängigkeitskrieges, als das Haus Soldaten Unterkunft gewährte. Als besonders kunstvoll stellen sich die Holzschnitzereien an Türen und Decken des ersten Stockwerkes heraus. Heute ist hier das abwechslungsreiche Keramikmuseum mit seinen Töpferwaren aus der Kolonialzeit und Fossilen aus präkolumbischer Zeit untergebracht (geöffnet: Di-Sa 9.00-12.00h. und 15.00-18.00h, So 9.00-13.00h).

Das Sonnenhaus (Casa del Sol) steht unmittelbar auf der anderen Seite der Calle Zamora. Die Bezeichnung rührt vom Sonnensymbol über der Eingangstür her. Der Bau aus dem 17. Jh. beherbergte vormals ein Kloster und eine Schule. Heute ist es das Justizgebäude der Stadt.

Wieder zurück, Calle Zamora und Calle Federación überquerend, erreichen wir die Capilla de San Clemente. Ihre besondere Bauform, deren Grundriß einem Kreuz nachempfunden ist, weisen nur drei Kirchen im ganzen Land auf, während sie andernorts in Lateinamerika öfters vorkommt. Einen ungewohnten Anblick bietet der in der Kirchenmitte von der Decke baumelnde Anker. Auf dem vorgelagerten, gleichnamigen Platz bewahrt man in einem Glaskasten ein Holzkreuz auf, das aus jenem Baum gearbeitet sein soll, unter dem sich der Stadtvater Ampiés und der Häuptling Manaure das erste mal trafen. Später soll Ampiés die Stadtgründung unter diesem Kreuz und auf diesem Platz verlesen haben.

Weiter in Richtung Osten, über die Calle Miranda, gelangen wir zur Kirche San Francisco, deren Turm 50 m emporragt. Das Diözesanmuseum mit dem langen Namen Museo de Lucas Guillermo Castillo, früher ein Kloster, grenzt an die Kirche. Säle im Stil des 16. und 17. Jahrhunderts. Unter den wertvollen Reliquien auch eine Monstranz, gestiftet von der Königin Kastiliens, Juana La Loca, sowie ansehnliche, aus Gold und Silber gearbeitete Kunstgegenstände. Die Sammlung holzgeschnitzter Heiligenfiguren und die Stücke verschiedener Indianerstämme verdienen besondere Beachtung (geöffnet: Di-Sa 9.00-12.00h. und 15.00-18.00h, So 9.00-13.00h).

Calle Zamora und Calle Roosevelt in Richtung Süden überqueren. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite, Ecke Calle Talvera, die Casa de los Senior. Dieses hübsche Kolonialhaus gehörte einer jüdischen Händlerfamilie aus Curaçao. Simón Bolívar stieg hier 1828 ab und verhalf dem Haus so zu Ansehen. Heute ist dort das Kunstmuseum, Museo de Arte de Coro, eingezogen (geöffnet: Di-Sa 9.00-12.00h und 15.00-19.00h). Während der spanischen Inquisition wanderte die renommierte jüdische Gemeinde Coros auf die holländischen Inseln aus. Von dort aus unterstützten sie den Befreiungskrieg und trieben Handel mit Bolívars Gefolgschaft. Nachdem die neue Republik den Juden gleiche Rechte zuerkannt hatte, kehrten sie zurück. Der jüdische Friedhof, wohl der älteste Lateinamerikas, wird heute noch genutzt und befindet sich in der Calle 43b.

Dort wo sich Calle Talavera und Paseo Alameda schneiden, der Plaza Bolívar unmittelbar gegenüber, erhebt sich die Kathedrale Coros. Nach 53 Jahren Bauzeit stellte man sie 1636 fertig. Es ist eine schlichte, dreischiffige Kirche ohne Seitenkapellen oder Apsis. Die für eine Kathedrale ungewöhnlichen Schießscharten dienten zur Verteidigung gegen Piraten, die Coro im 16. Jh. heimsuchten. Um die schweren Schäden endgültig zu verdecken, brachten Arbeiter die Kirche 1928 auf Vordermann und nahmen bauliche Verbesserungen vor, so dass sie ihr ursprüngliches Aussehens teilweise verlor. Als die Regierung sie 1957 unter Denkmalschutz stellte, beschloß man, den Urzustand wiederherzustellen.

Etwas weiter, vor der Calle Falcón/Avenida Médanos, die Plaza Manaure. Dieser Platz trägt den Namen jenes Häuptlings, der immer Wort hielt und den Spaniern seine Hand freundschaftlich entgegengestreckt hatte. Als besonderes Fest gilt La Parranda de San Benito, das afrikanischen Ursprungs ist und das man am 24./25. Dezember mit Tänzen und Trommeln feiert.