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Bohordal

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Bohordal und Nachbarorte

Urwaldriesen und Kaffeesträucher im Unterholz

Afrikanischer Tanzwettbewerb nur für Frauen

Von Río Caribe führt die Hauptstraße weiter durchs Küstengebirge, das sich 500 bis 1.000 m über NN erhebt, nach Bohordal. Hohe Niederschläge haben hier eine Regenwaldvegetation entstehen lassen. Wiederholt findet man Gelegenheit, auszusteigen und sich die riesigen Kastanienbäume, die Bambusrohre, die wuchtigen, mit Aufsiedlerpflanzen übersäten Urwaldriesen und einzelne Kaffeesträucher im Unterholz anzuschauen. Bohordal ist von Carúpano auch über das Örtchen El Pilar zu erreichen. Die von Kokospalmen, Kornfeldern und Zuckerrohrplantagen gesäumte Strecke ist zwar 15 km länger, aber schneller, da sie keine große Höhenunterschiede aufweist.

Von Bohordal ist es nur ein Katzensprung bis zum 5 km östlich gelegenen Nest Río Seco, wo eine Sandpiste zu den Stränden San Juan de las Galdonas und San Juan de Unare führt, beides wilde, nur am Wochenende frequentierte Strandabschnitte. Alle übrigen Strände an der Nordseite der Paria- Halbinsel sind nur per Boot zu erreichen. Das Notwendigste mitbringen, weil es weder Lokale noch Lebensmittelläden gibt.

Bis Yaguaraparo mit seinem hohen schwarzen Bevölkerungsanteil sind es jetzt etwa 16 km. Dorffest Zwischen Weihnachten und dem 6. Januar: mit Tanzwettbewerb, an dem nur Frauen teilnehmen. Zu dem ganz besonderen Tanz afrikanischen Ursprungs wird tüchtig getrommelt.

Die folgenden 38 km zum Kolonialstädtchen Irapa säumen Kokosnußplantagen. Im Ort Kolonialgebäude, die den Einfluß der Nachbarinsel Trinidad verraten.
Yoco liegt 25 km weiter an einer Weggabelung. Eine Sandpiste weist den Weg zu den Strandnestern Soro und Puerto de Piedra. Ein sagenhaft weißer Sandstrand mit Sonnenschirmen und Imbiß heißt Playa Dorada; einen Steinwurf östlich von Puerto de Piedras.

Güiria

Traditionelles Fischerstädtchen mit knapp 25.000 Einwohnern und damit die größte Ortschaft auf der Halbinsel Paria; rund 20 km von Yoco und 252 km von Cumaná entfernt. Bis Güiria fährt sogar der Bus aus Caracas. Das Städtchen gründeten die Spanier Mitte des 18. Jahrhunderts als Verladehafen für Kakao und Kaffee. Seine Kolonialhäuser blieben erhalten und verleihen dem Ort bis heute einen gewissen Charme. Am 15. Juli feiert man das Fest der Heiligen Jungfrau, wobei Auserwählte die Heiligenfigur im Rahmen einer Prozession durch die Straßen tragen, bevor diese in einem Fischerboot durch die Bucht schippert, damit die Fischer das ganze Jahr über einen guten Fang haben.

In der Nähe die naturbelassene Playa Tush Tush, an dem sich die Einheimischen am Wochenende erholen. Vom Hafen Güirias sind Tagesausflüge mit dem Motorboot zur Siedlung Macuro, auch Puerto Colón genannt, möglich. Dort setzte Christoph Kolumbus während seiner zweiten Reise 1498 das erstemal seinen Fuß auf den südamerikanischen Kontinent. Ein Holzkreuz markiert die ungefähre Stelle am Strand. Hier am Ostende Venezuelas, sind Kolonialbauten und eine Höhle die Attraktion. Vom Hafen aus kreuzen Frachtschiffe innerhalb von fünf Stunden durch den Golf von Paria zur Ortschaft Pedernales in Deltagebiet. Warnen muß man vor illegalen Fahrten nach Trinidad! Wer auf diesen drei- bis vierstündigen Ausflug nicht verzichten möchte, sollte sich vorher um die entsprechenden Ein- und Ausreisepapiere bemühen.