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Maracaibo-Tiefland

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Gras- und Strauchsavanne in Llanos

Flora im menschlichen Wandel

Magere Artenvielfalt

Im Maracaibotiefland hat sich die Flora durch menschliche Eingriffe verändert. Fast der gesamte Wald wurde gerodet und mußte Hazienden weichen. Im Süden präsentieren sich Sümpfe und im Norden eine Halbwüste. Als baumarmes und recht karges Gebiet stellt sich die Gras- und Strauchsavanne der zentralen Tiefebene der Llanos heraus. Die Pflanzenwelt ist harten Lebensbedingungen ausgesetzt, da der Boden in der Regenzeit mehrere Wochen lang überschwemmt und in der Trockenzeit hart und staubig wird und schließlich aufplatzt. Steppenbrände, die Ausmaße wie die Fläche der Schweiz erreichen können, verhindern zusätzlich eine Ausdehnung der Flora. Als reichlich widerstandsfähig erweist sich der »Chaparro-Baum«, der sogar Brände übersteht. In der Gegend ist noch die »Moriche-Palme« zu Hause, die an Flußläufen, benachbarten Sümpfen oder sonstigen Wasserstellen zu finden ist. Das Besondere an dieser Palmenart ist ihr Stamm, über den sie die fehlende Bodenluft, während der Überschwemmungzeit, aufnehmen kann. In den »Llanos altos« gibt es Sicheldünen und größere Waldinseln. Zwei Arten von Regenwäldern unterscheiden sich erheblich voneinander: der Tieflandregenwald im Südwesten des Bundesstaates Amazonas sowie im Orinokodelta und der immergrüne Regenwald, in größerer Höhe, der dem Guayana-Hochland zugerechnet wird. Über den Regenwäldern zirkulieren Dreiviertel der gesamten Wassermenge. Auf der einen Seite verdunstet Wasser von der Oberfläche der Flüsse, auf der anderen Seite schwitzen Myriaden von Blättern Wasserdampf aus. Beides kondensiert zu Wolken, die abregnen und so den Wasserkreislauf schließen. Im Süden des Bundesstaates Bolívar und im Südwesten des Bundesstaates Amazonas treffen wir auf Sumpfwälder, aus denen sich die bereits erwähnten Schwarzwasserflüsse, wie der Río Negro und der Río Pasimoni, speisen. Die Artenvielfalt an Bäumen und Pflanzen ist äußerst gering. Die Bäume atmen durch ihr großes Wurzelsystem. Dabei weisen die Stämme Korkzellen auf, die Sauerstoff hindurchlassen und Wasser abweisen. Das Holz der Baumstämme ist großzellig und wiegt weniger als das leichte Balsaholz. Die Baumkronen sind nur dünn belaubt und bilden kein großflächiges grünes Dach, da die wenigen Nährstoffe zu einem üppigen Wachstum nicht ausreichen.