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Rund um Lüderitz

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Rund um Lüderitz

Kolmanskop Tours (KT), Tel. 202 445, Fax 202 526, besitzt die Exklusivlizenz für Fahrten ins Sperrgebiet (Elisabethbucht, Robbenkolonie, Pomona und Bogenfels). Zutrittsschein spätestens 36 Std vor der Abfahrt mit Reisepaß bei Lüderitzstiftung beantragen, Tour nach Bogenfels eine Woche im voraus buchen.

Kolmanskop

So viele Hoffnungen, allesamt vom Wüstensand begraben. Nach den ersten Diamantenfunden 1908 schoß hinter Lüderitz in Windeseile ein rauhes Wildwestnest aus dem Boden. In Saloon, Kegelbahn, Badehäusern und sogar einem Kasino wurde der neue Reichtum verpraßt. Doch der Rausch hielt nur 20 Jahre, bis sich die Kunde von reicheren Vorkommen an der Oranjemündung verbreitete. Die Karawane der Glücksritter zog weiter. 1956 kehrten auch die letzte Krankenschwester, der letzte Transportarbeiter dem ausgebeuteten Wüstenfleck den Rücken.

Heute ist Kolmanskop eine Geisterstadt, dem Untergang geweiht. Erbarmungslos bleicht die Sonne die Dächer verlassener Häuser. Durch zerbrochene Fenster weht der Sand. Türen schlagen im Wind.

Zutrittsschein bei der Lüderitzstiftung. Einstündige Führungen in englisch/deutsch Mo / Fr 9.30h und 14h. Wer zu anderen Zeiten schauen/fotographieren will: Tagesschein.

Rundtour über die Halbinsel

Die malerische Sturmvogelbucht und ihr feiner Strand tun so, als ob Schwimmen im relativ ruhigen Wasser ein Vergnügen wäre. In Wahrheit wird es bei mehrminütigem Aufenthalt zum Sadomasokommando. Die Hütte, die norwegische Walfänger 1914 an der Bucht errichteten, rostet einsam vor sich hin. Selbst die Salzpfannen der Umgebung drehen ihr den Rücken zu. Picknickplätzchen dahinter.

Zum Diaz Point fährt man 24 km ab Lüderitz (Luftlinie 6 km). Leuchtturm und kleiner Friedhof verleihen der exponierten Landzunge historische Tiefe. Das heutige Kreuz ist eine Nachbildung jenes Herrschaftszeichens, das Bartoloméu Diaz im Juli 1488 auf dem Rückweg vom Kap der Guten Hoffnung errichtet hatte. Seelöwen und Pinguine sind beim Tauchen, Planschen, Dösen zu beobachten. Die Vogelliste führen Kormorane und Flamingos an. Ab und zu kommt auch eine Delphinschule vorbei.

Auf der Weiterfahrt ans südliche Ende der Lüderitzhalbinsel streift man eine Handvoll wohlplazierter Picknickplätzchen. Einmal sägt sogar ein kleiner Fjord an der Küstenlinie. Die Große Bucht ist das Pendant zur Sturmvogelbucht: Rauh, kalt, windig, bezaubernd. Durch die Gezeitenbecken stapfen Flamingos, auf dem Strand liegt ein fototaugliches Miniwrack.

Sperrgebiet

Nach dem Untergang Kolmanskops nahm CDM erst 1986 wieder Schürfproben im nördlichen Sperrgebiet. Prompt wurden an der Elisabethbucht 30 km von Lüderitz jede Menge Klunker gefunden. KT schaut halbtägig vorbei, auch im Robbenreservat Atlasbucht. Auch zum 55 m hohen Bogenfels 100 km von Lüderitz gelangt man nur mit KT. Jeeps halten auch in den Geisterstädten Pomona und Bogenfels, bei steinernen Absonderlichkeiten im Märchental und an einer Höhle beim Bogenfels selbst.