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Apartheid

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Rückblick in der Geschichte

Einmarsch der Apartheid

Der Völkerbund überträgt Deutsch-Südwest 1920 der britischen Krone zur Verwaltung. Dankend reicht die den Auftrag ans Commonwealthmitglied Südafrika weiter. Die Hälfte der ansässigen Deutschen muß die Ex-Kolonie verlassen. Südafrika entwickelt gerade eigene Vorstellungen vom Aufbau einer multikulturellen Gesellschaft. Im Zuge der Apartheid werden jedem Volk bestimmte Reservate zugeteilt, gutes Farmland fällt grundsätzlich den eingewanderten Buren zu.

Die Ausweitung der bewirtschafteten Fläche sprengt bald die Grenzen des ökologisch Vertretbaren. In Namib und Kalahari leisten viele Farmen der Bodenerosion bzw. Desertifikation Vorschub. Weil Afrikanern kaum nutzbare Gebiete übertragen werden, läßt sich nur ein Viertel der Betroffenen drauf nieder. Die meisten bleiben an ihrem traditionellen Wohnort und gleiten allmählich in die Lohnsklaverei ab.

Den Gipfel des Zynismus erklimmt aber erst die Odendaalkommission, die das Land 1964 aufteilen soll. Ihr Plan: 46,7% Farmgebiete für 72.000 Weiße, 39,7% Homelands für 934.000 Schwarze - weniger Land für dreizehnmal so viele Menschen. Die übrigen 13,6% stehen unter Schutz.

Außerdem legt Pretoria Wert darauf, dass sein Mandatsland gefälligst Rohstoffe liefert und südafrikanische Industriegüter abnimmt. Dessen industrielle Unterentwicklung ist gewollt. Dass die Rassengesetze 1978 abgeschafft werden, tilgt nicht die Spuren der menschenunwürdigen Politik. Nur mühsam entwickeln sich intern die Perspektiven hin zu Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.