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Wirtschaft

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Wirtschaft & Umwelt

Nach afrikanischen Maßstäben war Namibia immer ein wohlhabendes Land. Seine Wirtschaft ist von gesunder Vielfalt, auch wenn der Bergbau mit Diamanten, Uran, Kupfer, Zink dominiert. Ausgeführt werden auch Fischprodukte, Rinder und Kleinvieh, v.a. nach Südafrika. Von Binnenbedeutung sind die Subsistenzbauern im Norden und die weitläufigen Viehzuchtbetriebe in der Mitte und im Süden.

Standortnachteile

Die Entfernungen sind immens, das Wasser ist knapp, die Besiedlung sehr dünn, das Land hängt von Treibstoffimporten ab. Trotzdem lag das BSP seit jeher doppelt so hoch wie Afrikas Durchschnitt. Auslandsschulden sind kaum der Rede wert, die Inflation liegt seit der Unabhängigkeit nahe der 10%-Marke. Zum großen Devisenbringer avanciert der Tourismus.

Dickster Wermutstropfen bleibt die Abhängigkeit von südafrikanischen Importen, zumal bei Nahrungsmitteln (fast 80%), Maschinen, Fahrzeugen und chemischen Produkten. Umso energischer bemüht sich die Regierung um Auslandsinvestitionen und baut ein vorbildliches Bildungswesen auf, um die “Humanressourcen” Namibias besser zu nutzen und die Analphabetenrate zu senken. Sie beträgt nach offiziellen Angaben 23%, nach unabhängigen Schätzungen weitaus mehr.

Naturschutz

In ökologischer Hinsicht zählt Namibia zu Afrikas Tabellenführern. Als erstes Land der Welt hat es den Naturschutz als Staatsziel in seine Verfassung aufgenommen. Fast 15% der Landesfläche sind Schutzgebiete, deren erste bereits 1907 entstanden. Gelder für Reservate landen seltener als in Afrika üblich in der Tasche des Sachbearbeiters. Wilderei ist dank guter Lebensmittelversorgung kein vordringliches Thema. Seit 1967 konnten sich die Tierbestände fast verdoppeln, weil Jäger in ihre Schranken gewiesen und Wildbesitzrechte auf die Farmer übertragen wurden.

Drei Viertel des Wildbestandes befindet sich auf Privatland. Besonders hier hat ein Umdenkprozeß eingesetzt. Für Tiere, die ihren Rindern die Weide streitig machten, den Schafen auf die Pelle rückten, dem Jeep durch Graben von Erdlöchern die Achse brachen, kannten viele Farmer nur eine Antwort: Abknallen. Natürlich gibt es von diesen Knallköppen noch genug. Zunehmend erkennen jedoch Farmer in ihrem Wildbestand auch eine Einnahmequelle und steigen in den Fremdenverkehr ein. Den schwersten Stand haben Großkatzen. Deren Schutz widmen sich mehrere Stiftungen. Siehe Gästefarm Okonjima.

Die am stärksten gefährdete Art, das Schwarze Rhino oder Spitzmaulnashorn, ist der Methusalix unter den Säugetieren. Fossilien dieses Kolosses, der nach dem Frühstück 2,3 Tonnen in die Waagschale wift, reichen bis ins Miözan. Namibia hat zwar noch den größten in freier Wildbahn lebenden Bestand, doch die Zahlen sind alarmierend: Von über 100.000 im Jahre 1960 ging die Zahl Schwarzer Rhinos bis 1990 auf 3000 zurück! Eine Initiative setzt sich jetzt auf die Spuren skrupelloser Wilderer, um die letzten Nashörner zu retten. Save the Rhino Trust, Tel. 061 / 232 154, Fax 222 691, Box 22691, Windhuk.