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Aussicht

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Zu Fuß die Region erleben

Aussichten genießen

Nach 3,5 Std. Wanderung in Richtung San Bernadino erreichen wir das esoterische Freilichtmuseum Museo de Arte Ecológico (13), das den Beinamen »Garten der träumenden Meeressteine« (El Jardín de las Piedras Marinas Soñadoras) trägt und am 30. Juni 1990 eingeweiht wurde. In diesem Museum schaut der Besucher nicht nur etwas an, sondern wird selbst aktiv. Die sechzehn Kunstwerke schuf der Künstler zum Spielen. Zóez (Künstlername), der in seinem Museum lebt, erklärt Besuchern die Spielregeln. Das erste Kunstwerk ist die »Lebensspirale«. Sie ist schneckenförmig aufgebaut und beginnt mit kleinen Steinen, die stetig größer werden. Der Besucher muß nun ohne Schuhe diese Steine entlanggehen. Geübt wird, wie auch bei allen anderen Spielen, das innere Gleichgewicht bzw. die innere Harmonie herzustellen und sie auf die äußere zu übertragen. Zóez zufolge, ist das innere Gleichgewicht die Basis des äußeren Gleichgewichts. Er verspürte in diesem Garten magische Energien, die ihn spirituell beflügelten und mit Natur und Kosmos in Einklang brachten. Diese Erfahrung möchte er nun an seine Besucher weitergeben. Alle im Museum ausliegenden Steine stammen aus dem Meer, das sie formte. Kein Stein wurde nachgearbeitet. In diesem Garten steht eine Tafel mit zehn Geboten, denen laut Zóez jeder folgen sollte, um mit dem Universum im Einklang stehen zu können und so sein geistiges Gleichgewicht zu erlangen. Das Museum ist mit Jeep, Pro Puesto oder zu Fuß (12 km) von La Guaira aus erreichbar. Das Pro Puesto muß Galipán als Ziel angeben. Leider wird diese Route selten befahren. Der Stadtteil wird Macuto genannt, von dem der Weg »Punta de Mulatos« abgeht und in Richtung San José de Galipán führt. Der Sektor in San José de Galipán mit dem Museum heißt Los Dolores. Das eintrittfreie Museum öffnet seine Tore nur am Wochenende. Auf dem letzten Stück nach La Guaira gabelt sich der Weg noch einmal: der linke Ast führt in ein Elendsviertel und der rechte zur Hauptstraße.

Von San Bernadino aus können wir auch zu einer ehemaligen Kaffeehacienda aufbrechen, auf der noch ein gut erhaltenes Kolonialhaus nebst Restaurant, Kranken- und Wetterstation, einer winzigen Bibliothek und einem Museum zu sehen sind. Es nennt sich Casona de Los Veneados (14) auf 1.437 m Höhe.

Aufstieg La Pastora

Westlich von San Bernadino liegt der Stadtteil La Pastora, wo der Camino Real de los Españoles (15) seinen Anfang nimmt. Diesen Weg nahmen die Spanier, als sie Caracas von den Indianern eroberten. Zum Schutz vor Piraten, welche die Stadt öfters heimsuchten, wurden zwei Burgen gebaut, die heute noch gut erhalten sind. Von der Metrostation (Linie 1) El Capitolio fährt der Minibus bis zur Kirche La Pastora. Von dort aus ebenfalls schöner Panoramablick über die Altstadt. Der Calle Boca del Desecho bis zu ihrem Ende folgen und dann den Berg besteigen. Achtung: im Umkreis der Kirche La Pastora treiben mit Baseballschlägern bewaffnete Jugendbanden ihr Unwesen!

Aufstieg El Marquéz

Im Osten der Stadt bieten sich noch weitere Routen zur Avilabesteigung an. Westlich vom Autobahnverteiler Distribuidor El Marquéz (16), auf der Avenida Boyacá, gibt es eine Unterführung. Mit der Metro (Linie 1) zur Station La California, dann den die Avenida Sanz hochfahrenden Minibus nehmen. An der Ecke zur Calle Naiguatá aussteigen, die genannte Straße bis zur Abzweigung durchgehen und dann rechts. Unterwegs passiert man zuerst die Bergwache La Julia (17). Über El Edén (18), wo Trinkwasser vorhanden ist, gelangt man zum Rancho Grande (19). Bevor der steile Aufstieg zum Topo Galindo (20) fortgesetzt wird, besteht die Möglichkeit, sich hier noch einmal mit kühlem Wasser zu erfrischen. Der Topo Galindo erreicht 2.620 m Höhe, die Marschzeit beträgt vier Stunden. Von hier aus ist es nur noch eine halbe Stunde in Richtung Osten bis zu den Platos del Diablo (21). Es handelt sich um Steine auf 2.600 m, die wie riesige aufeinandergestapelte Teller aussehen. Nach dreißig weiteren Minuten in der gleichen Richtung gelangen wir zum höchsten Gipfel des Avilamassivs (2.765 m). Er heißt Pico Naiguatá (22) und ähnelt einem Amphitheater mit kühlem Bergwasser.

Der Aufstieg von der Urbanización Terrazas del Avila (23) ist weniger empfehlenswert: der Weg ist nicht nur ungemein steil, auch schattenspende Bäume fehlen. Wegen dornigem Gestrüpp und Stechmücken sind lange Hosen von Vorteil. Von der Metrostation (Linie 1) Petare nimmt man den Metrobus 011 oder 012 bis zur Haltestelle Terrazas del Avila/Universidad Metropolitana. Von der Bergwache Galindo (24) aus startet man über die Ruinas von Mezteatis (25), auf 1.600 m Höhe, zum Rancho Miguel Delgado (26), das bereits 400 m höher liegt und wo man sich erfrischen kann, bis hinauf zu den Platos del Diablo oder zum Pico Naiguatá. Wer diesem beschwerlichen Weg nicht folgen möchte, kann mit dem Metrobus 011 oder 012 weiter in Richtung Guarenas fahren. Bei der Quebrada El Hato gelangt man auf den Berg. Auf 2.150 m der Topo Santa Rosa (27). Dort nehmen wir eine Mahlzeit ein oder spielen Bocchia; Kugeln muß man allerdings mitbringen. Von hier oben aus führt übrigens der kürzeste Weg zum Pico Naiguatá.