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Ausflüge

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Ausflugsziele um Puerto Ayacucho

Ausgangspunkt bis Coromoto

Los Pijiguaos – Schauplatz der fatalen europäischen Zivilisation

Hinweis: die meisten Reiseveranstalter sind in der Avenida Río Negro zu finden; einfach hingehen und fragen, wer schon genügend Teilnehmer beisammen hat. Hat man sich für eine Tour entschlossen, muß der Reiseveranstalter erst einmal die Genehmigungen einholen. Möglichst nicht freitagnachmittags in Puerto Ayacucho ankommen: dann ist es für das Einholen einer Erlaubnis zu spät, weil die Behörden am Wochenende geschlossen bleiben.

Puerto Ayacucho ist Ausgangspunkt sämtlicher Exkursionen per Boot, Flugzeug und Jeep. Die Preise fallen unterschiedlich aus und richten sich vor allem nach der Anzahl der Mitfahrer. Längere Bootstouren sind nur in größeren Gruppen günstig (50-100 US-$ / Tag). Im Dschungel auch einige Touristencamps mit Duschen, Klimaanlagen und teilweise sogar Schwimmbad (120 US-$ / Tag). Die im folgenden beschriebenen touristischen Attraktionen kombinieren die Reiseveranstalter unterschiedlich, je nachdem, wieviel Tage man investieren möchte und wie groß das Reisebudget ist.

Einen See mit kristallklarem Wasser, in dem man unbedenklich schwimmen kann, nennen die Einheimischen Pozo Azul. Wer im angrenzenden Wald umherpirscht, wird Vögel und andere Tiere beobachten können. Der Pozo Azul liegt 30 km nördlich von Puerto Ayacucho. Von der Hauptstraße sieht man schon die Hüttenansammlung, wo die Hängematten aufgespannt und Mahlzeiten eingenommen werden.

Sehenswert auch das Örtchen Los Pijiguaos, wo besonders deutlich wird, welch fatale Auswirkungen die europäische Zivilisation auf die Indianer hat. Man glaubt sich in einem schlechten Film, wenn Indianer mit Lendenschurz bekleidet auf Fahr- und Motorrädern umherfahren und andere mit Radiorekordern durch die Straßen spazieren. Bedauerlicherweise machen sich am Wochenende auch die Auswirkungen des Alkoholmißbrauchs bemerkbar, wenn so mancher Indianer über die Straße torkelt. Der augenfällige Wohlstand der Indianer stammt übrigens aus den riesigen Bauxitvorkommen auf ihrem Stammesgebiet. Gar nicht weit von hier baut man sie ab und bringt sie nach Ciudad Guayana, wo sie als Rohstoff bei der Aluminiumherstellung dienen. Los Pijiguaos liegt etwa 180 km nordöstlich von Puerto Ayacucho. Sich kurz vor der Hafenstadt Puerto Páez (mit Fährstation) rechts halten.

Die Stromschnellen »Raudales de Atures« liegen nur 5 km südlich von Puerto Ayacucho. Bis kurz vor dem südlich gelegenen Örtchen El Venado folgen noch weitere.

8 km südlich von Puerto Ayacucho eine Straßenkreuzung, die nach links zum rund 200 km entfernten 4.000-Seelen-Dorf San Juan de Manapiare abzweigt. Obwohl die Staße auf der Landkarte eingezeichnet ist, kommt sie nicht in San Juan de Manapiare an, weil der Straßenbau nie fertiggestellt wurde und sich der Urwald inzwischen einen Großteil der Trasse wieder einverleibt hat. San Juan de Manapiare ist deshalb nur mit dem Sportflugzeug oder nach mehrtägiger Bootstour von Puerto Ayacucho aus erreichbar. Das Dorf ist Umschlagplatz für Gold und Diamanten sowie für die Dinge des täglichen Bedarfs. Von hier aus bietet sich ein Ausflug nach Yutajé, dem zweithöchsten Wasserfall des Landes, an. Eine weitere, nur anfangs asphaltierte Straßenverbindung kommt von der Fährstation in Caicara und folgt dem Lauf des Río Guaniamo über Bicicleta, El Milagro und Guaniamo, wo sich mitten im Urwald die Diamantenminen befinden. Hier treiben sich noch Jaguare und unzählige Schlangen herum. Doch auch diese Straße reicht nicht bis San Juan de Manapiare, weil sie schon längst wieder zugewachsen ist.

Wenige Kilometer weiter südlich führt links eine schmale Piste zum Urwaldnest Pintado, unweit eines großen Felsens mit den berühmtesten Felszeichnungen Venezuelas, darunter eine fast 50 m lange Schlange aus präkolumbischer Zeit, die wohl den Orinoko darstellen soll. Die in großer Höhe eingravierten Felszeichnungen sind leider nicht alle gut zu erkennen. Wahrscheinlich lag der Wasserstand vor vielen hundert Jahren wesentlich höher, so dass die Indianer bequem zu Werke gehen konnten. Weitere Felszeichnungen in der Siedlung Coromoto, 30 km südlich von Puerto Ayacucho, bekannt unter dem Namen »pata del elefante«, weil die Petroglyphen den Fußstapfen von Elefanten ähnlich sehen.

Nach weiteren 5 km links die nicht einmal einen Kilometer lange, ausgeschilderte Straße zum Parque El Tobogán de La Selva. Von einem ca. 40 m hohen Granitfelsen fließt das Wasser eines Flüßchens auf eine natürliche, langgezogene, glatte Fläche, die eine 150 m lange Wasserrutschbahn bildet und in einem Becken endet. Im hiesigen Erholungsgebiet finden sich Strohhütten, Picknickgelegenheiten, und Naturlehrpfade; am Wochenende Verkauf von Erfrischungsgetränken. Zur Wasserrutschbahn folge man dem gelben Pfeil über die Lajafelsen.