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Trondheim

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TRONDHEIM (Vorwahl: 07)

Das Vorzimmer des hohen Nordens

Als Stadt deshalb so beliebt, weil sie für jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Zugegeben, Trondheim erweckt zeitweise einen etwas unterkühlten, zu bestimmten Stunden sogar verlassenen Eindruck. Es gilt ja schon sozusagen als Vorzimmer des Hohen Nordens. Gleichwohl hat es uns erstaunlicherweise viel zu bieten. Der Statistik nach handelt es sich zwar um die drittgrößte Stadt Norwegens; Trondheim wirkt aber nicht großstädtisch, und fast jeder findet es auf Anhieb sympathisch: die kleine moderne Fußgängerzone mit ihren zahlreichen Geschäften, wo die Einheimischen vom ersten Sonnenstrahl an umherbummeln, der kleine Markt auf dem Hauptplatz und natürlich das Altstadtviertel mit seinen auf Pfählen ruhenden, gründlich restaurierten Lagerhäusern am Ufer eines freundlichen Kanals. Weiter haben wir zu vermelden: Museen (darunter das wirklich einmalige Musikmuseum!), für junge Nachtschwärmer eine ganz besondere Disco und ein nettes Inselchen, von der aus man mal eben ins kühle Naß springen kann. Die Universität hat einen erfrischenden Einfluß auf die Stadt. Aber wie gesagt: Trondheim ist eher eine Provinzstadt, in der sich gleichwohl was rührt und die für schmale Geldbörsen erschwinglich ist.

Ein wenig Geschichte

Vielleicht ist in der Stadt deshalb einiges los, weil sie so eine bewegte Geschichte hinter sich hat. Die Wikinger waren wieder die ersten, die auf Trondheim aufmerksam wurden, während ihre Drachenschiffe die Nordsee und den ganzen Nordatlantik beherrschten. Die eigentliche Entstehung der Stadt geht jedoch hauptsächlich auf die Nachkommenschaft der verschiedenen Olavs zurück – eine Dynastie, interessant genug, darüber ein paar Worte zu verlieren. Olav, aus England angereist, um seinen Anspruch auf die vom Großvater geerbte Krone geltend zu machen, war als blutrünstiger Barbar bekannt, der tötete, vergewaltigte und plünderte, was das Zeug hielt. Aber siehe da: nach seiner Bekehrung zum Christentum, beschloß er Anno 997 den Bau der Kirche von Nidaros und erklärte den christlichen Glauben kurzerhand für alle Untertanen als zwingend. Sein Nachkomme, Olav II., auch er überzeugter Christenmensch, rührte für seinen Glauben die Werbetrommel im ganzen Land und importierte einen Schwung Priester. Olav der Heilige, wie man den Burschen respektvoll titulierte, zog Pilger in seine Stadt, die sich im 13. Jh. zur bedeutenden Residenz und zu einem christliches Zentrum erster Ordnung mauserte. Bis ins 16. Jh. stellte Trondheim eine bedeutende Wirtschaftsmacht dar, aber Ende des 17. Jhs wütete eine Feuersbrunst, von der sich die Stadt erst im Laufe des 19. Jhs langsam wieder erholte. Heute lebt Trondheim von seiner Industrie und seiner Uni.