Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Gegenwart

Body: 

Die jüngste Entwicklung

Überblick zur Politik

Das Königreich am Rande Europas

Seit seiner Unabhängigkeit 1905 ist Norwegen konstitutionelle Monarchie mit einem König an der Spitze. Der wird natürlich nicht gewählt, sondern leitet dieses Amt – von dem Frauen übrigens bislang ausgeschlossen sind – von seiner noblen Herkunft ab (Erbmonarchie). Unsere LeserInnen dürfen beruhigt sein: hier handelt es sich eindeutig um ein Relikt der Ungleichbehandlung von Mann und Frau, selten in Norwegen und angesichts des extremen Wandels, der sich in den letzten 100 Jahren des norwegischen Königtums abgezeichnet hat, auch auf tönernen Füßen stehend.

Olav V. bestieg den Thron 1957 als direkter Nachkomme Haakons VII. und reichte das Zepter 1991 an seinen Filius Harald V. weiter. Harald V. ist der erste in Norwegen geborene König seit dem Mittelalter; im März 2007 feierte er seinen Siebzigsten. Das Königshaus ist wie alle europäischen Monarchenfamilien regelmäßiger Lieferant von Klatsch und Tratsch, seine Macht ist eher sentimentaler Natur. König Harald war immer ein sehr zeitgemäßer König, seine Regierungszeit war vom Bruch mit überkommenen Traditionen geprägt, wie der Heirat mit einer Bürgerlichen. Dadurch stehen auch seinem Sohn Haakon beinahe alle Türen offen (natürlich immer unter dem wachsamen Auge der Klatschblätter Europas und ihrer Leser). Harald ist bei den Norwegern trotz (oder vielleicht auch wegen) seiner Reserviertheit sehr beliebt.

Politisch agiert der norwegische König eher auf repräsentativ-symbolischer Ebene; die eigentlichen Regierungsgeschäfte lenkt der/die Premierminister/in, und die Gesetzgebung ruht beim Parlament mit seinen für vier Jahre gewählten Abgeordneten. Die Nase vorn haben meist die Sozialdemokraten, während die Konservativen nur sporadisch mitmischen dürfen. Die norwegische Arbeiterpartei, Arbeiderpartiet, kann seit den Zwanzigerjahren die meisten Mitglieder verzeichnen. Zusammen mit der Sozialistischen Linkspartei SV bildet sie das linke Lager der Parteienlandschaft. Gemäßigt konservativ bis rechts sind Høyre, Zentrumspartei (Senterpartiet), Christliche Volkspartei und die sogenannte „Fortschrittspartei“ (Fremskrittspartiet).

Das Ergebnis der Volksbefragungen zum EU-Beitritt war bisher negativ. Ein Beitritt ist damit nicht in Sicht.

Wirtschaftliches Zugpferd sind nach wie vor Erdgas und Erdöl. Das größte norwegische Erdgasvorkommen, das sogenannte Trollfeld vor den Toren Bergens, liefert einen Großteil des europäischen Erdgasbedarfs. Öl und Gas bestreiten als norwegische Exportschlager über die Hälfte der ökonomischen Ausfuhren.

Das Jahr 2005 markierte den einhundertsten Jahrestag der friedlichen Auflösung der Union zwischen Schweden und Norwegen.