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Bergen

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BERGEN (Vorwahl: 05)

Ein Unglückswurm

Nach Oslo bevölkerungsreichste Stadt und zweitwichtigster Hafen Norwegens, vielleicht sogar die lebenswerteste Stadt des Landes. Bergen liegt an dem kleinen, geschützten Hafen, schmiegt sich an einen Hang und ist von Bergen umgeben. Obwohl das Altstadtviertel wiederholt von Feuersbrünsten heimgesucht wurde, sind einige Viertel mit unverwechselbarer Ausstrahlung erhalten. Bergen, mit seinem quicklebendigen Markt, seinen Holzhäusern und kalifornisch anmutenden Hügeln ist sicher einen Aufenthalt wert! In den Abendstunden merkt man besonders, dass es sich um eine Universitätsstadt handelt. In urigen Kneipen, wo bis spät in die Nacht gezecht wird, lassen sich allerhand Bekanntschaften schließen. Hier gibt die Jugend den Ton an.

Ausflug in die Geschichte

Bergen wurde im 11 Jh. gegründet. Den Königen diente die Fischerei-und Hafenstadt bis ins 13 Jh. als Residenz, und so stellte sie natürlich einen Anziehungspunkt für die mächtige Hanseliga in Lübeck dar. Folgerichtig wandelte sich auch das Bryggen-Viertel in ein germanisches »Ghetto«. Dort siedelte man die Konservenfabriken an. Um den ganzen Stadtteil herum zog man eine Wallmauer. Er war nämlich den neugierigen Händlern vorbehalten, deren Macht so groß war, dass sie sich sogar manchen örtlichen Gesetzen zu entziehen vermochten. Vier Jahrhunderte führten die Deutschen das Zepter, ohne dass sie in irgendeiner Weise um ihre Vormachtstellung hätten fürchten müssen. Dann gewannen die Dänen die Oberhand; der Kampf um die Macht fügte Bergen großen Schaden zu und hinderte die Stadt an ihrer Fortentwicklung. Bergen durchlebte eine richtige Pechsträhne. Man stelle sich vor: 1702 wurde die Stadt verwüstet, 1809 ging der Ortskern in Flammen auf, und ein Jahrhundert später wüteten die Rebellen! Einige Jahrzehnte später wird der Hafen von den Deutschen zerbombt. Hier regierte augenscheinlich das Gesetz der Serie. Aus der Glanzzeit des Hansebundes überlebten nur vier Gebäude, die zwar nicht aus dieser Epoche stammen, die aber hervorragend renoviert wurden (zu besichtigen). Das neuzeitliche Bergen setzt aufs Öl – nach soviel Unglück mehr als verständlich.