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Auto

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Für Individualreisende

Nachdem alle Möglichkeiten, als Individualreisender ohne Gruppentour voranzukommen, durchgespielt sind, lautet der betrübte Ratschluß der Götter doch wieder: Auto muß sein. Wenn Sie den Autokauf in Betracht ziehen, sollten Sie das in Südafrika tun - oder gar nicht.

Namibia verfügt über ein ausgezeichnetes Straßennetz, das auf Asphalt, Schotter oder Salz (!) ständig zum Gasgeben verleitet. Die “Salzstraße” an der Küste besteht aus natürlichem Gips, der sich mit Meerwasser vollsaugt und unter der Sonne beinhart wird. Mit der Vollendung des letzten Teilstücks im Caprivi werden alle B-Straßen (weitgehend schlaglochfrei) geteert sein. Das kann man nur von wenigen C-Straßen behaupten, die aber allesamt 2WD-tauglich sind. Knifflig werden erst D-Straßen und MR (Minor Roads), die vor allem in Namibnähe 4WD erfordern können. Im Kaokoland und Khaudum ist ohne 4WD nichts auszurichten. Hier muß man Konvois mit mindestens zwei Geländewagen bilden.

Tankstellen, in jeder größeren Ortschaft zu finden, bieten mittlerweile auch Super bleifrei an. Tanken Sie vor Fahrten auf Nebenpisten stets voll, nehmen Sie genug Wasser und Reservekanister mit, kontrollieren Sie Ersatzrad und Werkzeugset. Tankstellen werden vor Ort aufgezählt.

Fahrtipps: Sicher auf Schotter

Wenn sie freie Bahn vor sich haben, scheren sich die wenigsten um das Tempolimit von 60 km/h innerorts, 100 km/h auf Schotter, 120 km/h auf Teer. Die Gefahr, auf dem Land in eine Radarfalle zu geraten, ist nicht größer als die des Zusammenstoßes mit einem Eisberg. Nehmen Sie sich dennoch, zumal als Neuling im Linksverkehr, die Empfehlung von Namibia Tourism zu Herzen: Nicht schneller als 60-70 km/h auf Gravel Pads. Unterschätzen Sie nicht die ungewohnten Straßenverhältnisse.

Die vielen Steinchen verhalten sich in Kurven und beim Bremsen kaum anders als Schnee und Eis auf Winterstraßen daheim. Noch fieser sind Wellblechpisten voller Querrillen, auf denen Reifen kaum haften. Unerwartete Verspülungen der Straßendecke, Kurven nach kilometerlang schnurgerader Strecke und Tiere auf der Fahrbahn enden viel zu oft mit Schaden an Mensch, Fahrzeug und Natur. Auf Staub und Schotter gehören beide Hände ans Lenkrad: Sanft lenken, sanft bremsen. Es herrscht Gurtpflicht.

Halten Sie großen Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen. Windschutzscheiben sind das am häufigsten ausgewechselte Fahrzeugteil in Afrika. Wenn ein Fahrzeug entgegenkommt, vermindern Sie das Tempo - nach der seltenen Begegnung ist es sekundenlang staubdunkel. Gemäß einem ungeschriebenen Gesetz hinterläßt man Farmtore auf Schotterpisten so, wie man sie vorfindet. Ein offenes Tor bleibt offen, ein geschlossenes wird wieder zugemacht. Zunehmend werden die weiten Flügeltore von Bodenrosten ersetzt, deren Stangen so weit auseinanderliegen, dass Huftiere nicht drüberstiefeln können.

Wie überall in Afrika sollte man nachts langsam oder gar nicht fahren. Oft genießen Tiere die Wärme des Asphalts in kühler Nacht oder naschen von Strauchwerk am Straßenrand. Nicht alle Fahrzeuge sind vorschriftsgemäß beleuchtet. Löcher oder Sandverwehungen werden nicht angekündigt.

Mitglieder eines Automobilklubs erhalten ausgezeichnete Karten und Straßenzustandsberichte bei AAN (Automobile Association Namibia) Tel.00264 61 224 201, Fax 00264 61 222 446, Notruf 61 224 201.