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Fulton Market

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Essen in Fulton Market-Viertel und Brooklyn

Im unteren Bereich Manhattans stoßen wir auf eine Gegend mit dem Zauber vergilbter Seiten aus vergessenen Geschichtsbüchern. Das Fulton Market-Viertel ist unbedingt besuchenswert!

Die Sanierung dieses Viertels ist gerade abgeschlossen. Gassen mit alten Firmenzeichen, reger Betrieb und ein recht hohes Preisniveau prägen das Bild. Der architektonische Stil wurde natürlich beibehalten, allerdings nur, um dort jene Neureichen unterzubringen, die der Nostalgie nach dem Vergangenen frönen.

Preiswert bis mittlere Preisklasse

  • Carmines: Beekman und Front Street. Altes Fischerbistro, das sich nicht zu sehr verändert hat. Inneneinrichtung aus Holz. Lockere Atmosphäre, günstige Fisch- und Garnelengerichte. Desweiteren Pasta, Lasagne, Manicotti, Calamares, Salate, Sandwiches und Suppen (clam chowder »alla giula«) etc. Mittags sollte man sich rechtzeitig dort einfinden, da sich das Lokal rasch füllt. Wollen wir hoffen, dass dieses Restaurant seinerseits kein Opfer der Sanierung wird.
  • Front Street: 228 Front Street. Tägl. von 12-21h geöffnet. In netter Umgebung bekommt man hier Fisch und Krustentiere in allen Preislagen; bei gutem Wetter sogar auf der Terrasse. Donnerstagabend Jazz und am Wochenende »live music«.
  • Jeremy´s Ale House: Front und Dover Street. Just im Schatten der Brooklynbridge. Alter Hafenschuppen mit verschiedenartigsten Dekorationsstücken wie abgeschnittenen Krawatten und unterschiedlichsten Souvenirs sowie bunt gemischtem Publikum (junge Bierfans und Yuppies). Man speist in lärmerfüllter, unverkrampfter Atmosphäre. Gleichwohl eine empfehlenswerte Adresse.
  • Fulton Market: Fulton Street und Front Street. Ein ehemaliger Fischmarkt wurde hier zu einem Einkaufs- und Gastronomietempel umgemodelt und hat nun für jede Brieftasche etwas zu bieten. Im zweiten Sock finden sich passable Hamburgers bei den »Boys of Brooklyn«, BBQs, Salatbars, Eisdielen etc. Im ersten Stock das etwas noblere Roebling´s, welches einen guten Ruf genießt.
  • MacDonald´s: 160 Broadway (Bürgersteig East Side), zwischen Trinity Church und Saint Paul´s, nahe Liberty Street. T. 385-2063, Fax -2959. Wir erwähnen ihn nur, weil es sich um den MacDonald´s der Wall Street handelt. Und so öffnet ein Portier den Gästen die Tür, die dann von charmanten Hostessen zu ihrem Platz geleitet werden und ihnen sogleich Obst und Kaffee anbieten. Marmortische, Leuchter, rosa Neonlicht, frische Blumen, Espresso, Cappucino, »international pastry«, Silbertabletts. Und dann noch die saubersten Toiletten der Stadt. Eine wohleinstudierte Schau. Die Bedienungen sind gehalten, den Gästen in die Augen zu schauen. Einzelne, zusammenpassende Personen sollen sie zusammen an einem Tisch plazieren, sofern der dort bereits Hockende einigermaßen vernünftig seine Bissen in den Mund bugsieren kann (if they eat properly). Ferner sollen sie vermeiden, dass jemand mangels Serviette, Salz und Pfeffer usw. wieder aufsteht und im Lokal umherschwirrt. Aufmerksamkeit und Antizipation ist also alles. Zwischen 11.30 und 14h spielen ein oder zwei Pianisten für die gestreßten golden boys, die selbst hier die Arbeit nicht ruhen lassen. Auf einer Tafel erscheinen ständig die neuesten Börsennotierungen. Wirklich sehenswert!

    Dabei war die Kette auch schon mal in ganz anderer Richtung unterwegs: so experimentierte man mit Hockern, die sich nach einer bestimmten Zeit senkten und sich erst nach Münzeinwurf wieder auf normale Sitzhöhe hoben. Dies um die Verweildauer im Laden zu senken. Anscheinend hatten die Kunden das (noch) nicht »gefressen«. Warten wir ab!