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Upper West Side

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Speisen wie in „West Side Story“

Das alte Viertel, das der »West Side Story« als Schauplatz diente, ist unwiderruflich der »gentrification« zum Opfer gefallen. Ergebnis: Restaurants und Boutiquen aller Art schießen wie Pilze aus dem Boden. Dieses Viertel gilt zunehmend als ernsthafte Konkurrenz der Upper East Side und wirkt dabei weniger versnobt und elitär.

  • Lucy´s Home for retired Surfers: 501 Columbus Ave. und 84th Street. T. 787-3009. U: 84th Street (Linie B, C und K). Die Küche hat von 17-23h geöffnet, danach nur noch die Bar. Witziges buntes Dekor – zum Thema Surfen natürlich. Lange Theke, an der sich alles drängt, was in diesem Viertel jung und »in« ist. Kühles, piekfeines Hinterzimmer (naive Malerei, Poster, Plastikstühle, Resopaltische, unwiderstehliches Neon); gute Musik. Mit über 25-30 Jahren auf dem Buckel fühlt man sich hier allerdings etwas deplaziert. Im Lauf des Abends steigt das Durchschnittsalter jedoch allmählich an. Korrektes, mexikanisches Essen, aber eigentlich kehrt man eher wegen der Cocktails und des »fun« hier ein.
  • Popover Cafe: 551 Amsterdam Ave. und 87th Street. T. 595-8555. Von 8.30-22.30h geöffnet (samstags und sonntags ab 10h, rechtzeitig zum Brunch). Eher billige Ausstattung, nackte Wände, gedämpftes Licht, aber trotzdem herzliche Atmosphäre. Ausgesprochen »Upper West Side« halt. Das Essen ist nicht nur gut, sondern auch bezahlbar. Mad Russian Sandwich (Schinken, Huhn, Käse und Tomaten), Sorry Charlie (Thunfisch, Avocado, Cheddarkäse), üppige Salate, Omeletts, leckere Kuchen (dream cakes) etc.
  • Blue Nile:103 West 77th Street und Columbus Ave. T. 580-3232. U: 81st Museum (Linie B, C und K). Täglich mittags und abends bis 22.30h geöffnet. Entpuppt sich als großer, angenehmer Kellerraum mit Tischen aus geflochtenen Weiden. Traditionelle äthiopische Küche: azefa (Linsen, Zwiebeln und Gewürze), kulalit (in Rotwein eingelegte und mit Kräutern gegarte Nieren), yébeg Alitcha (Hammelfleisch mit Ingwer und Knoblauch), das Nationalgericht kifto (Rindfleisch mit mita), yes om beyenatu (vegetarisches Gericht) etc.
  • Burger Joint: 2175 Broadway und 76th Street. Hier finden sich die Liebhaber saftiger Hamburger und fetter Pizzen wieder, umgeben von mit Künstlerfotos zugekleisterten Wänden. Immer brechend voll, wofür´s ja wohl gute Gründe geben wird. Munteres Stimmengewirr, begleitet von einer interessanten Duftwolke. Und all das seit Big Nick im Jahre 1962 begann, die Upper West Side zu bewirten.
  • Erotic Baker: 582 Amsterdam Ave, zwischen 88th und 89th Street. Eine Patisserie, bei deren Anblick auch harte Burschen schwach werden; das Farbenspiel auf den Kuchen läßt zwar das Herz höher schlagen, möglicherweise bewirkt der Geschmack jedoch das Gegenteil.
  • Zabars: Broadway und 80th Street. U: 79th Street (Linie 1). Tägl. von 8-19.30h geöffnet. Mit Sicherheit das beste »deli« in der Upper West Side. Eine unsagbare Anhäufung von Gebäck, Käse und Delikatessen, eine umwerfender als die andere. Besonders mundet hier das afghanische Brot. Ein Fest der Formen, Farben und Gerüche. Erlesene Teesorten führen eine friedliche Koexistenz mit Haushaltswaren. Einem Preisvergleich mit den großen Warenhäusern des Zentrums hält Zabars auf jeden Fall stand und schneidet vermutlich sogar günstiger dabei ab. Zumindest legt Zabars Wert darauf, den entsprechenden Eindruck zu erwecken. Also, unbedingt hineinschnuppern!
  • Tuesday´s West: 246 Columbus Ave und 72nd Street. T. 877-3900. Außer amerikanischen Spezialitäten gilt es hier riesige Omeletts und Salate zu bewältigen, die trotz des bescheidenen Preises eine volle Mahlzeit darstellen.
  • Cafe la Fortuna: 69 West 71st Street. T. 724-5846. Von 13-0.30h geöffnet. Montags geschlossen. Ein paar Stufen führen zu einem gemütlich-intimen Raum. Die Backsteinwände bieten ein wahres Museum für Opernliebhaber: Caruso, vergilbte Programme, alte Porträts etlicher Operndivas, verschiedenste Souvenirs. Ein Foto zeigt John Lennon und Yoko Ono, die einen nachbarschaftlichen Besuch abstatten, um das leckere italienische und deutsche Gebäck zu probieren. Überragender Kaffee und Cappuccino.
  • Barney Greengrass The Sturgeon King: 541 Amsterdam Ave und 86th Street. Ein weiterer Delikatessen, der sich auf Lachs (lox), sowohl zum Mitnehmen, als auch zum sofortigen Verzehr, verlegt hat. Sich nicht von der Resopalmöbel-Einrichtung abschrecken lassen, der Laden ist einfach prima. Empfehlenswert sind lox mit cream cheese und bagels, wozu man einen borscht löffeln sollte; außerdem chopped liver, feingehackte Leber mit Zwiebeln.
  • Apropos Telefon: ein Riesengag. Einmal unterlief der Telefongesellschaft ein Rechtschreibefehler im Telefonbuch, und so stand dort bis zur nächsten Ausgabe »Barney Greenfield the Surgeon King« (König der Chirurgen). So riefen dann ständig Leute an, die statt Stör zu bestellen, eine Operation vornehmen lassen wollten. Barneys Mutter war hingerissen. Sie hatte schon immer davon geträumt, dass ihr Sohn Arzt werde.

    Mittleres bis gehobenes Preisniveau

  • Good enough to eat: 483 Amsterdam Ave. T. 496-0163. U: 79th Street (Linie 1) oder 81st Museum (Linie B, C oder K). Vom Frühstück ab bis 22h geöffnet. Samstags und sonntags geschlossen. Eines der besten Restaurants der Upper West Side. Kleiner, aber gemütlicher Raum. Vorausbuchen. Reichhaltige Gerichte und Kuchen, der jedem das Wasser im Munde zusammenlaufen läßt.
  • Genoa: 271 Amsterdam Ave und 73rd Street. U: 72nd Street. T. 787-1094. Abends bis 22.30h geöffnet (sonntags bis 21.30h). montags geschlossen. Kleine italienische Pinte, die als eine der letzten in diesem Viertel noch eine Küche wie bei Muttern anbietet und dabei preiswert ist. Das winzige Restaurant ist allerdings schnell voll. Was es hier gibt? Nudeln, ist doch klar, (Lasagne, carbonara, matriciana etc.) und hochwertiges Fleisch.

    Etwas schicker

  • Tavern on the Green: im Central Park, Höhe W 67th Street. T. 873-3200. Sündhaft teuer und piekfein, zudem bildschön ausgestattet. Inmitten von Bäumen und Blumen verbringt man hier bei schönem Wetter erholsame Stunden. Man begnüge sich vorsichtshalber mit einem Nizzasalat ...
  • Rupperts: Columbus Ave, zwischen 72nd und 73rd Street. T. 873-9400. Tägl. bis 2h geöffnet (freitags und samstags bis 3h). Raffiniertes Dekor und besonders ansehnliche Bar. Falls jemand die junge Ente von Long Island noch nicht probiert haben sollte: hier ist sie zwar teurer, dafür aber wirklich Spitze.
  • Shun Lee West: 43 West 65th Street. T. 595-8895. Zur Straße hin befindet sich das Shun Lee Cafe, wo man zu günstigeren Preisen tafelt. Modernes Dekor im schwarz-weißen Schachbrettmuster. Ganz hinten dann das eigentliche Restaurant, dessen Ausstattung zugleich raffiniert und schlicht wirkt (ein einzelner Drachen ziert die Wände dieses Raumes, der ansonsten im high tech-Stil gehalten ist). Diese chinesische Küche ist eine der meistgepriesenen der Upper West Side (Filiale des berühmten Shun Lee Palace an der Upper East Side). Vornehme Kundschaft wie wir und natürlich gesalzene Preise.