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Asiaten als Gegner?

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Koreaner in schwarzen Vierteln

Ethnische Rivalitäten im Big Apple

Kleinkriminalität und Animositäten in New York

Die koreanischen Obst- und Gemüsehändler, die ein Jahr lang von militanten Schwarzen boykottiert wurden, sind nur eine der vielen ethnischen Gruppen, die sich in letzter Zeit in New York niedergelassen haben. Meist in schwarzen Vierteln, wo sie nicht etwa schwarze Händler ersetzt haben, denn es gab stets wenige von Schwarzen geführte Geschäfte, sondern ältere italienische und jüdische Geschäftsinhaber, die bereit waren, in Rente zu gehen, und deren Kinder andere Ziele hatten. Diese Art von Handel gehört nicht gerade zu der spannenden Sorte: Man muß stundenlang vor Ort sein, hat erhebliche Verluste durch Diebstahl und muß stets auf bewaffnete Überfälle gefaßt sein.

Zahlreiche asiatische Händler sind getötet worden, aber ihre schwarzen Kunden denken, dass sie von den Koreanern ausgenutzt werden, da die Koreaner höhere Preise veranschlagen als die Supermärkte. Doch man sollte nicht vergessen, dass viele Supermärkte in schwarzen Vierteln zum Teil aufgrund von Verlusten durch Diebstahl und Raub aufgegeben wurden. Die Koreaner akzeptieren dieses Risiko, da sie wissen, dass sie kaum die Wahl haben, zumal sie die englische Sprache schlecht beherrschen.

Die Schwarzen beschuldigen sie außerdem, keine Farbigen einzustellen. Aber meist sind die „Angestellten“ eines koreanischen Händlers dessen Verwandte, die gratis für ihn arbeiten, oder seit kurzem eingewanderte Koreaner, die viel arbeiten und schlecht bezahlt werden, oder sonstige Bekannte: Kurz, es handelt sich um Arbeitskräfte, die nahezu umsonst arbeiten, in der Hoffnung, so das Geschäft zu erlernen und später einen eigenen Laden eröffnen zu können. Die Feindseligkeit und das Mißtrauen, die zwischen Schwarzen und Koreanern herrschen, erhöhen sich dadurch, dass junge Koreaner leichte Beute für junge schwarze Kleinkriminelle sind: Zahlreiche Asiaten besitzen keine Kreditkarte und tragen daher Bargeld mit sich herum; viele von ihnen trauen sich nicht, einen Diebstahl der Polizei zu melden, weil sie keinen legalen Einwandererstatus besitzen; außerdem tragen manche Asiatinnen (besonders die Inderinnen) gerne Goldschmuck.

Natürlich gibt es nicht nur zwischen diesen beiden Gruppen Zwist; die Namen Howard Beach und Central Park sind zu Symbolen der Rassenkonflikte zwischen Schwarzen und Weißen geworden. In allen Fällen ging es um Klassenunterschiede: Howard Beach ist eine isolierte Gemeinde am Ende einer Bucht, fern vom Stadtzentrum. Ein typischer Rückzugsort der „white ethnics“, um der schwarzen und hispanischen Bevölkerung auszuweichen, die ihr zahlenmäßig längst überlegen ist. Diese „white ethnics“ sind häufig italienischer oder irischer Herkunft; sie sind oft Polizisten oder Feuerwehrleute, kleine Händller, Facharbeiter oder Maurer. Sie sind außerdem fest entschlossen, die Schwarzen aus ihren Gemeinschaften auszuschließen, trotz der Gesetze, die Diskriminierungen aufgrund der Hautfarbe im Wohnbereich verbieten (Vermietung oder Immobilienverkauf), trotz der Institutionen, die über die Einhaltung dieser Gesetze wachen sollen. Auch die Anweisungen der Politiker (mit David Dinkins war bereits ein Schwarzer Bürgermeister der Stadt, und ein liberaler noch dazu) lassen sie kalt.