Der Mädchensammler

Eine Frau ist ermordet worden. Sie hat kein Gesicht, nur der Schädel ist übrig. Der Rest der Leiche ist unversehrt. Bald wird klar, dass sie Opfer eines Serienmörders ist, der zunächst in Großbritannien sein Unheil angerichtet hat und jetzt in den USA weitermordet. Die Leiche wird daraufhin an die Gesichtskonstrukteurin Eve Duncan übergeben. Seit dem Tod ihrer kleinen Tochter Bonnie, deren Leiche bis heute nicht gefunden wurde, hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Gesichter zu rekonstruieren - in erster Linie, um den Angehörigen die Gewissheit zu geben. Dabei fürchtet und hofft sie gleichermaßen, eines Tages das Gesicht ihrer Tochter in einer der Leichen wiederzufinden.

Doch dieser Fall ist etwas anderes - das Mädchen, das man ihr gebracht hat ähnelt auf erschreckende Art und Weise ihrer Adoptivtochter Jane. Und sie ist nicht die einzige - jede einzelne der bislang ermordeten Frauen hätte eine Zwillingsschwester ihrer 17jährigen Tochter sein können. Hat der Mörder es auf Jane abgesehen? Dazu kommt, dass Jane in letzter Zeit von Albträumen gequält wird, die ihr den Erstickungstod in einer dunklen Höhle prophezeien. Als sich das Ermittlungsnetz verdichtet, lässt sich Jane auf ein waghalsiges Risiko ein - sie möchte sich als Köder zur Verfügung stellen...

Unbeholfen werden die Figuren eingeführt - jeder Dialog dreht sich nur um das Ziel, dem Leser Vergangenheit und Gegenwart der Protagonisten zu verdeutlichen. Das ist schade und versalzt die Spannung bereits auf den ersten Seiten. Ähnlich plump geht es dann auch weiter. Wer Dan Browns Stil als profan und anspruchslos empfand, wird hier auf ein ähnliches Phänomen treffen. Das gute Kritik nicht eben gehagelt hat, lässt schon das pauschale Empfehlungszitat der New York Times vermuten: "Iris Johansen ist ein Bestseller-Phänomen".

All jene, die sich unkompliziert und leicht unterhalten lassen möchten, werden sicher keinen Fehler begehen, wenn sie "Der Mädchensammler" kaufen.

MM

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