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Feste

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Festivals

Das International Festival of Music and Drama (Edinburgh, Mitte August bis
Anfang September), ein 1947 gestarteter Angriff auf die Trostlosigkeit, übertraf
alle Erwartungen. Mehr als zweihunderttausend Besucher drängen sich dort
jedes Jahr: es ist ratsam, Plätze und Zimmer lange Zeit im voraus zu
buchen (nicht vergessen, dass exzellente Züge Glasgow mit Edinburgh
in vierzig Minuten verbinden). Festival Office, 21 Market Street, Edinburgh
EH1 1DF.

Am Rande des offiziellen Festivals werden Film- und Jazzfestivals organisiert
sowie ein Parallelfestival, das Fringe-Festival, für die
man vor Ort leichter Karten ergattern kann. Das Fringe (170 High Street)
gab mehreren jungen Dramaturgen ihre Chance, darunter John McGrath und seiner
Truppe (»7/84« getauft, denn sieben Prozent der Briten besitzen 84% der Reichtümer
des Landes), die Farce, Commedia dell´arte, satirische Revuen und Agitprop
miteinander verbinden, um die großen Betrügereien und Schwindeleien
in der schottischen Geschichte aufzuzeigen (The Cheviot, the Stag and the
Black Black Oil,
usw.).

Andere Veranstaltungen in Glasgow: Mayfest (Musik, Theater, Zirkus, usw.,
im Mai); Jazz (Juni); Folk (Juli); Bagpipes (August); in Kirkwall (Orkneyinseln)
und auf Skye: Musik und Theater (Juni), usw.

Der Mod ist ein Wettbewerb mit gälischem Gesang, gälischer Musik
und Lyrik, nach dem Vorbild des walisischen Eistedd Fod; im Oktober, der Ort
ist variabel.

Städte

Glasgow: neben den weiter oben erwähnten Museen und Bauwerken
kann man einen Schaufensterbummel in den Fußgängerzonen unternehmen
(Sauchiehall St., Argyle St.: große Geschäfte), etwas in einem
der Pubs in der Byres Road (Universitätsviertel) trinken gehen, am Custom
House Quay (Wiederbelebung der Uferstraßen am Clyde) oder am Kelvin
River (Schicki-Micki-Viertel) entlang promenieren, oder aber den Botanischen
Garten an der Great Western Road anschauen, ein viktorianisches tenement
besichtigen (The Tenement House, Buccleuch St.) oder last not least auf dem
Barrows (auf glasgowisch: ra Barras) ein Schnäppchen machen, dem
noch nicht so bürgerlichen Flohmarkt (östlich von Glasgow Cross,
am Wochenende). Wer keine Muße fand, um die Hochlandrinder in ihrer
natürlichen Umgebung zu bewundern, marschiere in den Pollok Park, der
einige prächtige Exemplare besitzt. Wem´s an Konversation mangelt, sei
hier ein guter Trick verraten: sich an einer Straßenecke aufbauen, einen
Stadtplan auseinanderfalten und so tun, als suche man den Weg; die guten Samariter
dürften nicht lange auf sich warten lassen.

Edinburgh: Shopping in der Princes St., ein Drink in den Pubs der
Rose St., Spaziergänge die Royal Mile entlang (nicht den White Horse
Close verpassen, einen restaurierten Hof aus dem 17. Jahrhundert), durch das
georgische Viertel mit Antiquitäten und gebrauchten Büchern entlang
der Water of Leith (Dean Village), durch den Zoo von Corstophine, oder aber
auf die Anhöhe von Arthur´s Seat, einem groben Eindringen der Natur vor
den Toren der Stadt. Und ferner die unzähligen Museen.

Feste

Hogmanay: »ein Glasgower Wort, das »auf die Straße kotzen« bedeutet«,
will man der englischen Schriftstellerin Evelyn Waugh Glauben schenken. Unlängst
noch stärker gefeiert als Weihnachten und von den Presbyterianern als
»heidnischer Brauch« abqualifiziert, kann Hogmanay (vom Französischen
au gui menez: führt zum Mistelzweig) jedoch nicht einfach einen
gewöhnlichen Rausch gleichgesetzt werden, so gewaltig er auch sein mag.
Von der ersten Minute im neuen Jahr an soll man sein Zuhause offen lassen
und mit dem erstbesten Besucher feiern, auch wenn er ein Unbekannter ist.
Der ideale first foot (d.h. der Neujahrsbesucher) soll ein braunhaariger
Mann sein (die Rothaarigen bringen Unglück), der Brot, Käse, Salz
und Kohlebriketts bei sich hat. Whisky ist nicht Pflicht, wird allerdings
nie ausgeschlagen.

Burns´ Nicht: in der »Burns Nacht« (25. Januar) versammelt man sich
um einen Tisch herum, um den Geburtstag des Barden zu feiern. Egal ob in Inverness
oder in Montevideo – das Hauptgericht des Burns´ Supper ist der haggis,
der würdevoll zu den Klängen eines Dudelsacks hereingetragen wird.
Die ganze Zeremonie ist bekannt als the piping in of the haggis. Ein
Gast rezitiert den »haggis-Gruß« von Burns, und ein anderer bringt
einen Toast aus auf die »unsterbliche Erinnerung« an den Dichter, in dessen
Verlauf er aufzeigt, dass Robbie die Überzeugungen der ehrenwerten
Anwesenden teilte – unwichtig, ob sie sich aus Labouranhängern oder Tories,
aus Pfarrersfrauen oder beschwipsten Matrosen zusammensetzen.

Saint Andrew´s Day: der Namenstag des Nationalheiligen (30. November)
wird von den Auswanderern bzw. deren Nachfahren (rund 25 Millionen!) mit mehr
Inbrunst begangen als von den eingeborenen Schotten.