Blühende chinesische Wirtschaft

Sagenhafter Reichtum in China

Gewinne aus Börse und Immobilien

Chinesin Yang Huiyan ist die Asiatin mit dem größten Vermögen, denn sie nennt Schätzungen zufolge sechzehn Milliarden US-Dollar ihr Eigen. Ihr Vater Yang Guoqiang (Immobilienunternehmen Country Garden, Guangdong) schenkte ihr vor zwei Jahren zwei Drittel seiner Firma. Bei deren Börseneinstieg wuchs der Aktienwert bereits am ersten Tag um 35 Prozent. Inzwischen erfuhr der Börsenwert noch einmal nahezu eine Verdreifachung.
Im zarten Alter von 26 ist sie die zweitjüngste Multimilliardärin der Welt; Platz Eins hat Prinz Albert von Thurn und Taxis inne.

Vor drei Jahrzehnten konnte sich kein Chinese "reich" nennen. Der Aufschwung kam mit der Wirtschaftsöffnung der Achtziger und Neunziger, in denen erste Privatfirmen aus dem Boden sprossen. Heute wirft die Immobilienbranche die größten Verdienste ab, denn die stets wachsende Zahl von Chinesen, die vom Land in die Stadt ziehen, schraubt Wohnungs- und Häuserpreise in schwindelnde Höhen. Wie so oft ist übrigens auch hier Korruption im Spiel: Kader verdienen ein Heidengeld bei der Vergabe von Landtiteln.

"Gewöhnliche" Bürger haben mit hohen Hypotheken zu kämpfen. Die Kritik an der Immobilienbranche trifft auch Yang Huiyan, deren Vermögen ebenfalls aus dieser Sparte stammt. Ihr Vater begründete seinen Aufstieg durch den Kauf billiger Grundstücke. Die Generation seiner Tochter ist die erste, die Vermögen erbt. So besitzen inzwischen bereits Minderjährige kostbare Aktien, die sie vermutlich aus Steuergründen von ihren Eltern erhielten.

Zwar möchte die "Kommunistische" Partei KP die Riesenkluft zwischen Arm und Reich anfüllen, doch zeichnet sich noch kein Erfolg ab. Die Mehrheit der Chinesen lebt noch immer in blanker Armut.

Außer den USA kann kein anderer Staat so viele Dollarmilliardäre aufweisen wie China. Vierzig Chinesen freuen sich an einem jeweiligen Besitz von über einer Milliarde US-Dollar, deren gemeinsames Vermögen sich im letzten Jahr auf 120 Milliarden US-Dollar verdreifachte. Den Reichtum verdanken sie Börse und Immobilienspekulation.

Dabei entwickelt sich die chinesische Vermögenslage so rasant, dass der reichste Chinese des letzten Jahres (Huang Guangyu) inzwischen nur noch Platz Zehn innehat (3,6 Millionen).