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Curaçao

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Willemstad, Hafenstadt in der Karibik

Geschichte von Curaçao

ABC-Insel: Export von Indigo und Blue Curaçao

Blau, blau, blau, ist alles, was ich hab … Man beginne bei der Flagge - fast gänzlich indigoblau, mit zwei Sternen und ein gelber Streifen - und taste sich über eine Frau, die Menschen mit blauer Hautfarbe malt, bis zu dem berühmten Blue Curaçao vor, dem Exportschlager der Insel.

Die Antilleninsel Curaçao nahe bei Venezuela ist eine der ABC-Inseln und die größte der Niederländischen Antillen.
Das Wetter ist ganzjährig trocken und warm; Sommer und Winter unterscheiden sich nur durch drei Grad. Durchschnittstemperatur der Luft 27,5 Grad, des Wassers 26,8 Grad.
Amtssprachen sind Niederländisch und Papiamentu, das sich aus Portugiesisch, Spanisch, Holländisch und den afrikanischen Sprachen der Sklaven entwickelte.
Berühmter Kopf ist u.a. Nena Sanchez, die auf ihren Gemälden mit kräftigen Farben besticht. Wer Willemstad besucht, sollte mal einen Blick in die Nena Sanchez Gallery werfen.

Von Europäern entdeckt wurde die Insel im Jahr 1499 von Alonso de Ojeda, Leutnant des berühmten Cristóbal Colón (Kolumbus). Bewohnt war das Eiland damals von den Arawak-Indianern.
Die Spanier nannten Curaçao "Isla Inútil", d.h. nutzlose Insel, denn sie stießen nirgends auf glänzende Edelmetalle und sahen die Erde, von Kakteen, Agaven und Dornsträuchern bedeckt, als für die Landwirtschaft nicht lohnenswert an.
Ungefähr ein Jahrhundert später, im Jahre 1634, eignete sich die Niederländische Westindien-Kompanie Curaçao an und machte aus Willemstad eine der wichtigsten Hafenstädte der Karibik. Hier brachte man afrikanische Sklaven an Land, von der scheinbar endlosen Schiffsfahrt halbverhungert und kraftlos, die man wieder aufpäppelte, um sie auf den Sklavenmärkten als vorteilhafte Arbeiter zu verkaufen.

Luxusgüter wie Zucker, Tabak und Indigo aus den amerikanischen Kolonien verschiffte man hier für die gehobenere Gesellschaftsschicht Amsterdams.
Indigo war der Exportschlager der Zeit, denn die blaue Farbe benötigte man zur Herstellung von Beamtenkleidung, von Uniformen und von Königskleidern. Bis einem Deutschen im 19. Jahrhundert die vollsynthetische Herstellung von Indigo gelang, lagerte und verarbeitete man auf Curaçao den Indigo.
Wen wundert es, dass die Einwohner nun Blau mit Reichtum verbinden und es als Zaubermittel gegen das Böse ansehen?
Mittlerweile fand man einen neuen blauen Exportschlager, den Likör "Blue Curaçao", dessen verdächtige Färbung von Patentblau V, E131, stammt, wohl auch in dem komischen himmelblauen Speiseeis steckt und in Senf und als "Waldmeister" für grüne Stimmung sorgt..

Überall in diesem Land scheint man auf Blau zu treffen: Hauswände, Treppen, Türen …
Selbst bei der Renovierung der Fortkirche aus dem Jahr 18. Jahrhundert stieß man auf eine blaue Farbschicht an der Holzdecke - ein Schutz vor Ameisen und Moskitos.
Die Altstadt ist seit zehn Jahren Weltkulturerbe, was sich die Einheimischen auch einiges kosten lassen: Allein die Renovierung der Fortkirche kostete mehr als eine Million Euro.
Übrigens: In der Synagoge der Stadt, der Mikve Israel-Emanuel, feiert man seit 1732 regelmäßig den Sabbat.

Fremdenverkehrsamt Curaçao
www.curacao.de