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Kinder

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Mittelpunkt im Reich der Mitte

Chinesische Kindererziehung

Mit Liebe und Anforderungen überschüttet

Anders als in Deutschland, stehen Kinder in China im Mittelpunkt der Gesellschaft. Sie werden nach Strich und Faden verwöhnt, von allen Seiten betüddelt, tragen aber auch alle Hoffnungen der Familie. Chinesen stören sich nicht an Kinder, sie lieben sie inniglich. Wo man als Familie auch hinkommt, wird dem Kleinen sofort große Aufmerksamkeit geschenkt: Im Restaurant z.B., wo die Kellnerin dem Sprössling alles zeigt, ihn füttert, mit ihm spielt …

Niemand beschwert sich über spielende oder gar schreiende Kinder. Stattdessen erfährt das Kind von allen Seiten innige Zuneigung, aber auch Erziehung, denn der Liebling muss natürlich allen Ansprüchen genüge tun. Nicht nur in der Schule, auch am Abend und Wochenende vergräbt der Sprössling die Nase in Schulbüchern.

Selbstbestimmung des Lebensweges, wie in Europa selbstverständlich, findet in China nicht statt. Dort wählen meist Mutter und Vater den Studiengang aus, entscheiden über Ehegatten und andere Wichtigkeiten mit. Während sich europäische Kinder spätestens in der Pubertät von ihren Eltern abnabeln und den Gehorsam verweigern, sind chinesische ihren Eltern lebenslang untertan.

Angesichts des hohen Maßes an Zuneigung von allen Seiten sehen manche ein großes Problem in der Ein-Kind-Politik. Welchen Charakter wird ein Kind entwickeln, das von klein auf von allen Seiten mit Zuneigung und Luxus überschüttet wurde, das nie aus dem Umgang mit Geschwistern lernte? Das nie erfuhr, zu teilen, zu streiten, zu versöhnen, den Rücken zu decken? Als "kleine Kaiser" bezeichnen Chinesen eben diese Einzelkindergeneration. Man darf gespannt sein, ob sie sich als Erwachsene tatsächlich so verhalten werden.