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Quallen

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Ärger durch Meerestiere im Urlaub

Tipps bei Vergiftung

Nesseltiere, Petermännchen und Seeigel

In Urlaubsprospekten sind sie natürlich nie zu sehen: Meeresbewohner, die sich mitunter heftig gegen Schwimmer zur Wehr setzen. Nicht nur Haie, sondern auch viel kleinere Tiere bringen Urlauber manchmal böse in die Bredouille.

Quallen oder andere Nesseltiere entpuppen sich in manchen Fällen gar als Mörder. Die Würfelqualle (Australien, Südostasien) und die Portugiesische Galeere (Atlantik) zählen zu den weltweit giftigsten Tieren. Sie schaden dem Herzen, weshalb es manchmal zu Todesfällen kommt. Manche ertrinken, da die Symptome erst nach einer halben bis einer Stunde auftreten. Berührte man also ein Nesseltier, begebe man sich sofort aus dem Wasser.

Vergiftungen durch Quallen treten häufig in Hawaii, Australien, dem Indischen Ozean, Südpazifik und Mittelmeer auf. Selbst wenn Quallen Tentakel verloren, rufen diese abgetrennten, ggf. meterlangen Schnüre noch immer schmerzende, juckende Ausschläge hervor. Quallen sind nachtaktiv.

Linderung verschaffen Rasierschaum, Essig oder Urin. Keinesfalls wische man die Nesselkapseln ab, denn das verstärkt die Vergiftung nur. Süßwasser lässt die Kapseln ebenfalls platzen und den Schmerz somit heftiger werden. Sie lassen sich mit dem getrockneten Rasierschaum abschaben oder eben mit Essig abwaschen.

In Südostasien oder Australien trifft man manchmal auf Cubomedusen. Sie schwimmen manchmal nicht nur gezielt auf Menschen zu, sondern töten sie durch ihr starkes Gift auch noch innerhalb von Minuten. Hier hilft also v.a. Vorbeugung, indem man sich an Ratschläge von Einheimischen und Warnschildern hält. Essig zum Abspülen der Nesselkapseln gibt´s in Australien normalerweise neben Warnschildern.

An der Ostsee oder Nordsee hat man wenig zu befürchten, da dort hauptsächlich ungiftige Ohrenquallen schwimmen. Im Mittelmeer wartet hingegen Physalia Physalis, die Portugiesische Galeere. Deren Berührung schmerzt heftig, selbst bei bereits toten Tieren. Man erkennt sie am durchsichtigen Kopf und langen, gefärbten Tentakeln.

Übrigens: Nahezu überall in Europa lebt das bis zu 50 cm lange Petermännchen (Trachinus vipera, Trachinus draco, Weberfisch, Drachenfisch). Gerade sommers, in der Laichzeit, schwimmt der Fisch ins seichte Wasser, wo er sich in den Sand gräbt, bis nur noch die Augen herausgucken. Bei Bedrohung (z.B. planschenden Menschen) greift es an. Im Kiemendorn und den Rückenstacheln befindet sich Gift, das bereits in geringer Dosis starke Schmerzen verursacht. Schwellungen und Blasen sind oft die Folge, manchmal treten auch heftigere Beschwerden auf (Kreislaufzusammenbruch, Temperatursteigerung ...).

Man entferne Gewebe- bzw. Stachelreste mit Handschuhen. Anschließend hilft der Temperaturschocker, d.h. Erwärmung der verletzten Haut durch Fönen, heißes Wasser etc.

Ein Tritt in einen Seeigel lässt sich durch Badeschuhe verhindern. Barfuß hingegen führt die Begegnung mit dem Stacheltier ggf. zum Urlaubsabbruch. Die Stacheln müssen vom Arzt entfernt werden.