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Filme

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Chinesische Filmwelt

Zwischen Zensur und Untergrund

Filmzensur im Reich der Mitte

Wer in China einen Film drehen möchte, hat zwei Möglichkeiten: Er begibt sich in die Hand der Zensur oder in die Illegalität. Zwar lockerten die Gesetzgeber vor etlichen Jahren die Zensur, doch ist dies vermutlich nur ein Trick des Staates, da die Zensur letztlich ebenso streng ist wie zuvor.

Die großen Erfolge unabhängiger chinesischer Filme bei internationalen Festivals berührte die Zensurbehörde natürlich unangenehm, weshalb sie sich mit den Filmemachern vor einigen Jahren auf eine Lockerung der Zensur einigte. Dies brachte allerdings nur eine Änderung des Prozedere, keine tatsächliche größere Meinungsfreiheit.

Früher trödelten die Zensurbeamten meist lange nach Einreichung des (kompletten) Drehbuchs, wobei sie letztlich die Änderung Dutzender Filmszenen beschlossen. Die Produzenten hatten allerdings in der Zwischenzeit bereits eine Filmcrew engagiert und mussten der Kosten wegen zu drehen anfangen.

Inzwischen haben Filmemacher nur noch eine kurze Synopsis einzureichen. Dadurch rutschen sie erfreulicherweise nicht gleich zu beginn in die Illegalität. Die Zensur ist jedoch so streng wie in früheren Jahren; zur Strafe wird der Film nicht ausgestrahlt und Regisseure und Produktionsfirma auf zwei Jahre gebannt. Der Staat kettet die Unabhängigen durch die "Lockerung" jedoch an sich, zwecks besserer Kontrolle.

Möchte man tatsächlich die eigene Gesellschaftsanschauung zum Ausdruck bringen, dreht man eben einen unabhängigen Film. Diese Filmart kümmert sich nicht um die Zensur, ja sie wird ggf. im Untergrund produziert. Themen sind Geschlechterrollen, Vereinsamung in Metropolen und vieles mehr, was die Gemüter des Volkes eben bewegt. Die Regierung wirft Filmemachern vor, nur für westliche Zuschauer zu drehen und die schlechten Seiten des Reichs zu betonen.

Chinas Regierung vertreibt durch die strengen Regeln viele der klügsten und kreativsten Köpfe.