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Osterinsel

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Steinerne, riesige Köpfe

Geheimnisse auf Rapa Nui

Polynesische Insel zwischen Tahiti und Chile

Staatszugehörigkeit: Chile

Hauptort: Hanga Roa (Große Bucht)

Nomen est omen, auch im Fall der Osterinsel. Die hat ihren Namen nämlich vom Tag ihrer Entdeckung durch den Holländer Jacob Roggeveen, dem Ostermontag 1722. Die Insulaner hingegen, die ja keine andere Welt kannten, nannten ihre Heimat "Nabel der Welt" (Te Pito o Te Hénua, der in Form eines medizinballgroßen Felsens noch immer auf Besucher wartet) oder "Großer Stein" (Rapa Nui).

4200 Kilometer vor Tahiti bzw. 3500 Kilometer vor Chile schwimmt das Eiland im Pazifik. Noch immer birgt sie ungeklärte Geheimnisse, unter denen natürlich die steinernen Riesenköpfe die spektakulärsten sind. Bis zu hundert Tonnen schwer, teils liegend, teils aufrecht, verteilen sie sich an der Küste.

Zahlreiche Legenden ranken sich um ihre Entstehung. So verzauberte angeblich eine Hexe die Inselhäuptlinge, weil sie einen Hummer hinter ihrem Rücken aßen. Thor Heyerdahl hingegen bewies, dass eine Statue durch Drehen und Kippen "laufen" kann. Ob die Eingeborenen deshalb erzählen, die Köpfe seien vom Steinbruch im Inselinneren zur Küste gelaufen?

Die überlangen Ohren, die den Steinstatuen bis auf die Schultern reichen, erinnern an die Ureinwohner "Langohren". Sie hatten tatsächlich so lange Lauschorgane, mit Löchern, durch die man ein paar Finger hätte stecken können. Waren sie bei körperlicher Arbeit lästig, hängten die Insulaner sie nach oben.

Korallen und Obsidian (Vulkanglas) dienten als Augen der Statuen, doch heute ist nicht mehr viel davon übrig.

Doch auch ohne die Steinköpfe birgt die Osterinsel viele Geheimnisse. 1864 fand man hunderte Holztafeln, auf "Rongorongo" beschrieben, der einzigen Schrift der polynesischen Inseln. Niemand vermag sie mehr zu entziffern, und so grübeln Forscher über ihre Bedeutung - Sternbilder, religiöse Zeichen oder ganz etwas Anderes?

1867 fielen peruanische Sklavenhändler mehrmals auf der Insel ein, wobei sie fast alle Männer entführten. Fünfzehn kehrten zurück, doch leider ohne Segen, denn sie schleppten die Pocken ein. So wies das Eiland 1876 nur noch 110 Einwohner auf (früher 20 000).

Religiöses Inseloberhaupt war übrigens der für ein Jahr gewählte "Vogelmann". Wenn sich der erste Schwalbenschwarm auf Motu Nui, ein Kilometer vor der Orongo-Klippe, zeigte, lieferten sich die Inseloberhäupter ein Wettschwimmen dahin. Der erster mit einem Ei Zurückkehrende bekam die Ehre dieses Amtes, als Mittler zwischen den Eingeborenen und ihrem Gott Makemake. Als Vogelmann lebte er zurückgezogen in einer Höhle, sich weder waschend noch der Sonne zeigend.