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Kapverdische Inseln

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Ehemaliger Sklavenumschlagplatz

Vulkanische Inseln vor Afrika

Sanfter Tourismus auf den Kapverden

Trotz ihrer reizvollen Lage im Atlantischen Ozean vor der Küste Westafrikas, und mit Wassertemperaturen welche jenen eines beheizten Swimming-Pools entsprechen, sind die Kapverdischen Inseln noch kein Topreiseland geworden. Nur drei der fünfzehn Inseln, von denen neun bewohnt sind, ziehen mit ihren Sandstränden Hotels an, welche das für den Tourismus nötige Wasser aus ihren Meerwasserentsalzungsanlagen gewinnen.
Die anderen Inseln sind schroffe Vulkangesteininseln, welche eher mit botanischen Besonderheiten, einsamen Landstrichen und dem langsam aufblühenden Weinanbau aufwarten können.

Die Kapverdischen Inseln waren vor ihrer Entdeckung und Besiedlung durch die Portugiesen unbewohnt. Sie dienten dem damals beginnenden Sklavenhandel als Stützpunkt und in Cidade Velha, welches von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, kann man diesen dunklen Teil der Geschichte noch in den Gebäuden der Stadt verewigt sehen.
Aber der Sklavenhandel war auch der Ursprung der Kapverdischen Geschichte überhaupt, denn nicht zuletzt aufgrund der großen Trockenheit und der schwierigen Lebensbedingungen waren sie unbewohnt.  Über 90 Prozent der Nahrungsmittel müssen eingeführt werden.

Aus der Durchmischung der Kulturen europäischer Siedler und afrikanischer Sklaven bildete sich eine neue, die kreolische Kultur. Heute kommen zu den etwa 450.000 Bewohnern des Archipels geschätzte 700.000 im Ausland lebende Kapverdier hinzu.
Ihre Unabhängigkeit von Portugal erkämpften sich die Kapverdier in den siebziger Jahren, und Amilca Cabral, welcher 1973 ermordet wurde, gilt als Volksheld. Im Jahr 1975 wurde die Unabhängigkeit dann erlangt. Zunächst herrschte eine Einheitspartei über den jungen Inselstaat, und erst Anfang der neunziger Jahre fand eine Demokratisierung statt, welche sich aber inzwischen bewährt.

Zusätzlich zum Strandtourismus auf den Inseln Sal, Boavista und Maio entwickelt sich auf den anderen Inseln langsam aber sicher ein sanfter Wandertourismus. Wer auf großen Komfort verzichten kann und an der kreolischen Kultur, einsamen wunderschönen Landschaften oder speziell durch Vulkane begünstigter Botanik interessiert ist, für den bieten diese anderen weitgehend unbereisten Kapverdeinseln ein interessantes Terrain.