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Gottlose Gymnasiasten

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Italiens Schüler haben wenig Interesse an Religion

Immer mehr Religionsunterricht-Abstinenzler

Italienische Jugendliche können das Fach abwählen

In Italien ist die Zahl der Schüler, die am wöchentlichen Religionsunterricht in den öffentlichen Schulen teilnehmen, stark rückgängig.
Zwischen 2001 und 2005 habe sich die Zahl der Gymnasiasten, die auf den katholischen Religionsunterricht verzichten, von 11,7 Prozent auf 37,6 Prozent mehr als verdreifacht, berichtete das italienische Unterrichtsministerium. Das bedeutet, dass eine Million der 2,5 Millionen Gymnasiasten in Italien auf die Religionsstunde verzichtet.

Auch in den Volksschulen sinkt die Teilnahme am Religionsunterricht, rund zehn Prozent verweigern. Die Abwahl des Religionsunterrichts ist dort besonders hoch, wo die Schüler statt eines Alternativunterrichts oder beaufsichtigter Hausaufgaben das Schulgebäude verlassen können. Auch in Schulen, in denen viele ausländische Kinder eingeschrieben sind, wird der Religionsunterricht wenig besucht. Zwischen den Schuljahren 1983-1984 und 2003-2004 ist die Zahl der Ausländer in den italienischen Schulen von 6.104 auf 282.683 geklettert.

Nach der Neuordnung des Religionsunterrichts in Italien im Zug der Konkordatsrevision von 1984 ist der Religionsunterricht in Italien nicht mehr Pflicht. Religionsunterricht wird in Italien inzwischen zu 66 Prozent von Laien, darunter zwei Drittel Frauen, erteilt. Allerdings ist nur ein Drittel der Religionslehrer mit einer vollen Lehrstelle in das Schulsystem integriert; mehrheitlich handelt es sich um Teilzeitkräfte.

Für Bischof Rino Fisichella, Leiter der päpstlichen Universität Lateranense und enger Mitarbeiter von Camillo Ruini, dem Präsidenten der italienischen Bischofskonferenz, ist die sinkende Zahl von Teilnehmern am Religionsunterricht trotzdem nicht Besorgnis erregend. Es gebe Unterschiede zwischen Großstädten und kleinere Gemeinden. „In den kleineren Städten wächst die Zahl der Teilnehmer am Religionsunterricht, weil die italienischen Familien ihren Kindern eine solide katholische Bildung geben wollen", betonte Fisichella.

August 2005