Romano Prodi und der "Olivenbaum"

Ein Professor will aus dem Elfenbeinturm

Auch der Wirtschaftsprofessor Romano Prodi ist für die Politik ein unbeschriebenes Blatt, wie vor anderthalb Jahren noch Berlusconi. Er gehört selbst keiner Partei an, hat aber Anfang des Jahres das "Komitee für ein Italien, das wir wollen" gegründet, das sich als Konkurrent zum Mitte-Rechts-Pol versteht. Das Symbol der neuen Bewegung ist ein Olivenbaum, weswegen sie in Italien vereinfachend "L`Ulivo" genannt wird. Der "Olivenbaum"-Führer Prodi will in seiner Allianz "Laizisten, demokratische Katholiken, Föderalisten, demokratische Sozialisten und Umweltschützer vereinen" . Damit spricht er eindeutig die linken Flügel der Lega Nord und der Christdemokraten sowie alle anderen Parteien, die weiter links stehen an, mit Ausnahme der Kommunisten.

Wer tatsächlich, und mit welchem Gewicht bei Prodis Allianz mitmacht, ist indes nicht entschieden. Der Ökonom will vor der Bekanntgabe eines Wahltermins nichts über das Wahlprogramm und die Namen eines möglichen zukünftigen Kabinetts sagen.